Britische Wahlen als Stimmungstest für Brown

In Großbritannien stehen derzeit die Kommunalwahlen an. Vor allem das Ergebnis im Rennen um das Bürgermeisteramt in London wird mit Spannung erwartet. Beobachter gehen von herben Verlusten für die Labuor-Partei aus.
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Londons Bürgermeister Livingstone vor einem Wahllokal
dpa Londons Bürgermeister Livingstone vor einem Wahllokal

In Großbritannien stehen derzeit die Kommunalwahlen an. Vor allem das Ergebnis im Rennen um das Bürgermeisteramt in London wird mit Spannung erwartet. Beobachter gehen von herben Verlusten für die Labuor-Partei aus.

Mehrere Millionen Briten haben am Donnerstag bei den Kommunalwahlen in Großbritannien ihre Stimme abgegeben. Die Wahl gilt als erster großer Test für den bislang glücklosen Premierminister Gordon Brown.

Der Partei des Nachfolgers von Tony Blair waren für die Urnengänge in der Metropole London sowie in England und Wales herbe Verluste vorausgesagt worden. Nach einem teils von Beleidigungen begleiteten Wahlkampf wurde vor allen das Ergebnis des Rennens um das Bürgermeisteramt in London mit Spannung erwartet. Wie in den meisten anderen Wahlkreisen wird es erst an diesem Freitag bekanntgegeben.

Linker gegen Talkshow-Master

Insgesamt lag die Regierungspartei in Umfragen vor Beginn der Abstimmungen um bis zu 18 Prozentpunkte hinter den oppositionellen Tories zurück. Schätzungen von Meinungsforschern gingen davon aus, dass Labour bis zu 200 der insgesamt 4102 Mandate in 159 Wahlkreisen, über die jetzt entschieden wurde, an die Konservative sowie an die Liberaldemokratische Partei verlieren könnte. In der Themse-Metropole kämpfte der seit acht Jahren regierende linke Labour-Politiker Ken Livingstone gegen den Herausforderer Boris Johnson, einen schillernden Talkshow-Gastgeber und Zeitungskolumnisten von der Konservativen Partei, um eine dritte Amtszeit. Noch einen Tag vor der Stimmabgabe bezeichnete Livingstone den konservativen Bewerber als «Witzfigur». Wahlen seien «nichts für den Gastgeber einer Show mit dem Motto 'Ich habe gute Nachrichten für Euch'», sagte der Politiker mit dem Spitznamen «Red Ken» (Roter Ken). Johnson nannte den Amtsinhaber «müde und altmodisch». Die mehr als fünf Millionen Londoner Wähler müssten sich für «frische Energie» und gegen eine Stadtregierung entscheiden, die von politischem Filz gelähmt sei.

Noch Zeit bis 2010

Das Ringen der beiden aussichtsreichsten Bewerber in der Hauptstadt wurde von vielen als Stellvertreter-Wettstreit zwischen Gordon Brown und Oppositionsführers David Cameron angesehen. Deutliche Zuwächse in Stadt- und Gemeinderäten sowie vor allem der Gewinn des prestigereichen Londoner Bürgermeisteramtes durch die Konservativen könnten die Position Camerons als Tory-Herausforderer Browns bei allgemeinen Wahlen deutlich stärken. Einen Termin dafür gibt es noch nicht. Brown, der die Ämter des Labour-Vorsitzenden und Premierministers im vergangenen Juni von Blair übernommen hatte, kann sich mit der Ansetzung allgemeiner Wahlen noch bis 2010 Zeit lassen. Insgesamt waren jetzt fast 60 Prozent der rund 40 Millionen wahlberechtigten Briten zur Stimmabgabe aufgerufen. Wie bei britischen Kommunalwahlen üblich, wurde nur mit einer geringen Beteiligung gerechnet. (dpa)

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