Brisante Studie: Mehr Krebskranke rund um das Atomlager Asse

Kurz nach der umstrittenen Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke, erscheint eine Studie zu den Krebserkrankungen im Umland. Nun wird geprüft, ob’s am maroden Bergwerk liegt.
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HANNOVER/BERLIN - Kurz nach der umstrittenen Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke, erscheint eine Studie zu den Krebserkrankungen im Umland. Nun wird geprüft, ob’s am maroden Bergwerk liegt.

Die Nachricht platzte mitten in die Schlussrunde des parlamentarischen Atomstreits: Rund um das skandalumwitterte Atommülllager Asse in Niedersachsen gibt es eine weit überhöhte Rate von Krebserkrankungen. Vor allem Leukämie (Blutkrebs) häuft sich: Zwischen 2002 und 2009 gab es in der Umgebung des Lagers doppelt so viele Fälle, als es gemäß Statistik zu erwarten wäre: 18 statt 8. Bei Frauen steigt zudem Schilddrüsenkrebs stark an.

Die offiziellen Zahlen des Landessozialministeriums sorgten für Alarmstimmung. Die Behörde will nun umfangreiche Gutachten einholen, um die Hintergründe zu klären. Bislang gibt es die Daten der Betroffenen nur anonymisiert. Es sei aber notwendig, die genauen Wohn- und Arbeitsorte zu kennen.

Das Bundesamt für Strahlenschutz versuchte aber schon, die Gefahr herunterzuspielen. Erst kürzlich hätten Bodenproben wieder gezeigt, dass von dem Lager keine Gefahr ausgehe. In dem alten Bergwerk lagern 125000 Fässer mit Atommüll. Es gilt als einsturzgefährdet und marode.

Trotz der Krebsfälle bleibt Schwarz-Gelb dabei, die Laufzeit der Atomkraftwerke zu verlängern. Der Bundesrat segnete den Plan am Freitag endgültig ab. Zuvor gelang es Kanzlerin Bundeskanzlerin Angela Merkel den Widerstand der unionsregierten Bundesländer zu brechen. Sie sollen nun einen Teil der mitbeschlossenen neuen Brennelementesteuer bekommen. Nun muss lediglich Bundespräsident Christian Wulff noch unterschreiben. Die SPD will aber gegen die Verlängerung vors Bundesverfassungsgericht ziehen. Sie sieht die Länderrechte bei dem Atomdeal nicht gewahrt.

mue

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