"Brexit"-Verhandlungen: Cameron droht mit Eklat
Brüssel - Der britische Premier David Cameron droht beim EU-Gipfel mit einem Eklat.
Falls es keine "echten Fortschritte" bei den Verhandlungen gebe, werde er notfalls auch ohne Vereinbarung nach Hause fahren. Das berichtete die Nachrichtenagentur PA am Donnerstag unter Berufung auf Quellen in der Regierung. Das habe Cameron den anderen Staats- und Regierungschefs mitgeteilt.
Er habe sie aufgefordert, einer Vereinbarung nach dem Motto "leben und leben lassen" zuzustimmen. Eine erste Sitzung zu den britischen Reformwünschen hatte am Donnerstagabend ohne Ergebnis geendet. Es habe wenig Hinweise auf Annäherung gegeben, hieß es.
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Die Briten stimmen bis spätestens Ende 2017 darüber ab, ob sie in der EU bleiben wollen. Cameron will mit Hilfe von Reformen, etwa bei Sozialleistungen für Einwanderer, ein "Ja" zur EU sichern. Die britische Regierung wünscht sich eine Einigung auf dem Gipfel, damit das Referendum noch vor der Sommerpause abgehalten werden kann.
Die EU-Chefs verhandeln über Zugeständnisse an Cameron, um einen Austritt Großbritanniens aus der EU abzuwenden. Umstritten seien immer noch vier bis fünf Punkte, berichteten die Diplomaten. Dazu gehöre die Frage, für wie lange bestimmte Sozialleistungen für EU-Ausländer beschränkt werden könnten.
Tusk halte an seiner Planung fest, am Freitagvormittag in großer Gipfel-Runde erneut über die Großbritannien-Frage zu verhandeln. Das sogenannte "Englische Frühstück" könnte sich aber bis zum späten Vormittag verzögern.
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