Brasilien: Tausende demonstrieren gegen Bolsonaro

Noch immer wütet das Virus in Südamerika. Dennoch gehen in Brasilien Tausende auf die Straße. Ihr Protest richtet sich gegen Präsident Jair Bolsonaro - und gegen Rassismus.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Demonstranten in der Hauptstadt Brasilia.
Myke Sena//dpa Demonstranten in der Hauptstadt Brasilia.

São Paulo - Tausende Menschen haben in zahlreichen Städten in Brasilien gegen die Politik des Präsidenten Jair Bolsonaro und gegen Rassismus demonstriert.

Allein in der bevölkerungsreichsten Stadt São Paulo kamen am Sonntag nach Schätzung der Militärpolizei rund 3000 Demonstranten bei einem Aufmarsch für Demokratie und gegen Rassismus zusammen. Dazu hatten organisierte Fußballfans der vier großen Clubs der Stadt, soziale und schwarze Bewegungen aufgerufen.

Anders als bei Demonstrationen eine Woche zuvor kam es nicht zu Auseinandersetzungen mit Bolsonaro-Anhängern. Allerdings setzten die Sicherheitskräfte Tränengas und, nach Angaben von Amnesty International, auch Gummigeschosse ein. Einige Teilnehmer sollen versucht haben, in Richtung einer kleinen Pro-Bolsonaro-Demonstration zu laufen. Die Menschenrechtsorganisation warf der Militärpolizei vor, sie habe die Menschen von den Straßen vertreiben wollen.

In Rio de Janeiro kam es ebenfalls zu getrennten Demonstrationen beider Lager und einer hohen Präsenz der Sicherheitskräfte. Eine Teilnehmerin des Anti-Bolsonaro-Protests berichtete von mehreren Festnahmen und einer angespannten Stimmung, nachdem sich die Familie eines Zwölfjährigen, der vor kurzem bei einem Einsatz der Militärpolizei in einer Favela ums Leben gekommen war, der Demo anschloss. Auch in der Hauptstadt Brasília sowie in anderen großen Städten wie Belo Horizonte, Salvador und Manaus gab es Proteste.

Brasilien hat nach Daten der Johns-Hopkins-Universität in den USA weltweit die zweitmeisten Corona-Infektionen und die drittmeisten Todesfälle zu beklagen.

Bolsonaro wird neben Antidemokratie Tendenzen auch Rassismus und ein fahrlässiger Umgang mit der Corona-Pandemie vorgeworfen - er spricht von einer "leichten Grippe" und lehnt Schutzmaßnahmen ab. Der Ex-Militär hatte seine Anhänger aufgefordert, am Wochenende nicht auf die Straße zu gehen, um Zusammenstöße zu vermeiden. Die Demonstranten gegen ihn nannte er "Asoziale" und "Terroristen".

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.