Kommentar

Boris Johnsons Abstieg: Es gibt Wichtigeres

Die London-Korrespondentin Susanne Ebner über den politischen Absturz von Boris Johnson.
von  Susanne Ebner

Es steht nicht gut um Boris Johnson und seine politische Zukunft. Nach dem knapp gewonnenen Misstrauensvotum ist er das, was er nie sein wollte: ein Politiker im Amt, aber ohne Einfluss und Macht in der eigenen Partei, eine "lame duck".

Dass es so weit gekommen ist, hat er sich selbst zuzuschreiben. Johnson wurde 2019 von den Tories strategisch eingesetzt, um den Brexit durchzuboxen. Damals verhalf ihm seine skrupellose Art zum Sieg; wirklich vertraut hat man ihm in der konservativen Partei jedoch nicht.

Johnson hat sein schlechtes Image unwiderruflich in Stein gemeißelt

Johnson hat im Verlauf seiner Amtszeit nicht nur keine Verbündeten gefunden, es ist ihm auch nie gelungen, sein schlechtes Image zu ändern. Im Gegenteil, er hat es durch die Skandale um Partys während des Lockdowns in der Downing Street 10 in Stein gemeißelt, unwiderruflich.

Nun klebt er an seinem Amt und übersieht dabei, dass es Wichtigeres gibt als sein politisches Überleben: die Glaubwürdigkeit von Regierung und Demokratie.

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