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Boris Johnsons Abstieg: Es gibt Wichtigeres

Die London-Korrespondentin Susanne Ebner über den politischen Absturz von Boris Johnson.
Susanne Ebner |
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Es steht nicht gut um Boris Johnson und seine politische Zukunft. Nach dem knapp gewonnenen Misstrauensvotum ist er das, was er nie sein wollte: ein Politiker im Amt, aber ohne Einfluss und Macht in der eigenen Partei, eine "lame duck".

Dass es so weit gekommen ist, hat er sich selbst zuzuschreiben. Johnson wurde 2019 von den Tories strategisch eingesetzt, um den Brexit durchzuboxen. Damals verhalf ihm seine skrupellose Art zum Sieg; wirklich vertraut hat man ihm in der konservativen Partei jedoch nicht.

Johnson hat sein schlechtes Image unwiderruflich in Stein gemeißelt

Johnson hat im Verlauf seiner Amtszeit nicht nur keine Verbündeten gefunden, es ist ihm auch nie gelungen, sein schlechtes Image zu ändern. Im Gegenteil, er hat es durch die Skandale um Partys während des Lockdowns in der Downing Street 10 in Stein gemeißelt, unwiderruflich.

Nun klebt er an seinem Amt und übersieht dabei, dass es Wichtigeres gibt als sein politisches Überleben: die Glaubwürdigkeit von Regierung und Demokratie.

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  • Der wahre tscharlie am 07.06.2022 19:23 Uhr / Bewertung:

    Der Kommentar ist schon richtig.
    Aber hat das Vertrauen in Boris Johnson nicht auch was damit zu tun, dass er als Londoner Bürgermeister außer neuen Doppelstock-Bussen nichts politisches bewegt hat?
    Kurzfristig hatte er ja einen Verbündeten, Trump. Das hat sich Gott sei Dank erledigt.
    Und jahrzehntelang hat er gegen die EU agiert, nun ist er da wo er hinwollte. Und der Erfolg?

    Und wenn er seine eigenen Gesetze und Vorgaben dem eigenen Volke "überstülpt", sie aber selbst nicht befolgt, dann schwindet das Vertrauen.
    In den Nachrichten wird er schon als "Dead Man Walking" bezeichnet. Wenn er aus der Downingstreet Number 10 ausziehen muß, war es das vermutlich politisch für ihn. Vielleicht hängt er deshalb so an seinem Sessel.

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