Börsen: Abwärtstrend geht weiter

Panikartige Verkäufe am deutschen Aktienmarkt. Grund dafür ist ein Ausverkauf an der Wall Street und ebenso steile Talfahrten der asiatischen Börsen.
dpa |
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Panik an den Aktienmärkten: Nach einem Ausverkauf an der Wall Street und steilen Talfahrten an den asiatischen Börsen hat der deutsche Markt nun ebenfalls mit panikartigen Verkäufen eröffnet.

Frankfurt/Main - Kurz nach Handelsstart brach der Dax um 3,25 Prozent auf 6206,02 Punkte ein. Damit dauert seine Talfahrt nun bereits acht Handelstage an. Allein in diesem Zeitraum verlor der deutsche Leitindex mehr als 1100 Punkte und damit seine kompletten Jahresgewinne. Der tiefste Stand seit Oktober wurde erreicht.

Vor dem Hintergrund der weltweiten Börsen-Talfahrt wollen sich Frankreich, Deutschland und Spanien abstimmen. Dazu ist ein Telefonat des französischen Präsidenten Sarkozy mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem spanischen Regierungschef José Luis Rodríguez Zapatero geplant, teilte der Élysée-Palast in Paris am Donnerstagabend ohne weitere Einzelheiten mit. Sarkozy hatte am Mittwoch und Donnerstag mit dem Chef der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, die Situation an den Börsen erörtert.

EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso hatte vorgeschlagen, den inzwischen 440 Milliarden Euro schweren Krisenfonds EFSF weiter aufzustocken. In einem am Donnerstag veröffentlichten Brief an die Staats- und Regierungschefs der 17 Euro-Staaten forderte Barroso die Regierungen zu einer "raschen Überprüfung aller Elemente des EFSF" auf: Die Regierungen müssten sicherstellen, dass der Fonds "über die Mittel verfügt, um Ansteckungsgefahren zu bekämpfen".

Eine Sprecherin Barrosos sagte dazu, mit "allen Elementen" sei auch die Finanzausstattung des bisher über ein Volumen von 440 Milliarden Euro verfügenden Krisenfonds gemeint. "Wir müssen überlegen, wie wir die Effizienz des EFSF und des (ab 2013 an dessen Stelle tretenden) ESM weiter verbessern können, um die derzeitige Ansteckung zu bekämpfen", schrieb Barroso. Keine Gegenliebe fand der Vorstoß in Berlin: Ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums wies die Idee Barrosos zurück und warnte davor, eine Debatte aus der Zeit vor dem Krisengipfel neu zu beleben.

Die Lage am US-Aktienmarkt verschärfte sich am Donnerstag dramatisch: Der Dow Jones Industrial stürzte um mehr als 500 Punkte ab und fiel erstmals seit Dezember 2010 wieder unter die Marke von 11 400 Punkten. Damit unterbot er deutlich sein bisheriges Jahrestief, dass er im März während der sich zuspitzenden Reaktorkatastrophe in Fukushima erreicht hatte. Laut Händlern führten die Sorgen um das US-Wirtschaftswachstum global zu einer beschleunigten Flucht aus Aktienwerten. Marktteilnehmer warten nun mit besonders großer Anspannung auf den heute anstehenden US-Arbeitsmarktbericht.

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