Blutige Terroranschläge im Süden Israels

Blutige Terroranschläge im Süden Israels: Mindestens fünf Israelis sind am Donnerstag bei drei koordinierten Anschlägen nördlich des Badeortes Eilat am Roten Meer ums Leben gekommen.
von  dpa

Tel Aviv - 30 weitere wurden verletzt. Spezialkräfte der Polizei hätten drei Terroristen getötet, teilte der Sprecher von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Ofir Gendelman, mit. Deutsche sind nach ersten Erkenntnissen des Auswärtigen Amtes nicht betroffen. Die Identität der Täter ist bislang unklar. Israel gab Ägypten eine Mitschuld.

Ersten Erkenntnissen zufolge setzten die Attentäter auch panzerbrechende Waffen und Mörser ein, sagte Armeesprecher Joab Mordechai im Rundfunk. Wie die Armee weiter mitteilte, wurden mehrere Menschen verletzt, als ein Armeefahrzeug über eine Sprengfalle fuhr.

Verteidigungsminister Ehud Barak gab Ägypten eine Mitschuld an den Anschlägen. "Die Angriffe sind ein Beweis für die mangelnde Kontrolle der Ägypter auf der Sinai-Halbinsel und das Erstarken terroristischer Gruppen dort", hieß es in einer Erklärung des Verteidigungsministeriums in Tel Aviv. Die Drahtzieher der Anschläge säßen aber im Gazastreifen, schrieb Barak weiter. Israel werde mit aller Härte und Entschiedenheit reagieren, warnte der Minister. Israel hat in der Vergangenheit wiederholt mit Luftangriffen auf Terroranschläge reagiert.

Unbekannte Bewaffnete hatten nach Armeeangaben auf der Nationalstraße 12 nordwestlich von Eilat zunächst das Feuer auf einen Reisebus eröffnet. Anschließend sei ein israelisches Fahrzeug in unmittelbarer Nähe zur ägyptischen Grenze mit panzerbrechenden Waffen beschossen worden. Dabei seien fünf Menschen verletzt worden, berichteten Radiosender. Bei einem dritten Zwischenfall sei ein weiterer Bus beschossen worden. Im Fernsehen war ein Auto mit zerschossenen Seitenscheiben zu sehen.

Die Täter seien zunächst in einem Auto einem Reisebus gefolgt, der auf dem Weg von der Wüstenstadt Beerscheva nach Eilat am Roten Meer war. Als sie aus automatischen Waffen das Feuer auf den Bus eröffneten, habe der Fahrer Gas gegeben und sei den Attentätern entkommen, berichtete das israelische Fernsehen.

Es ist das zweite Terroranschlag in Israel in diesem Jahr. Am 23. März waren bei dem ersten schweren Anschlag in Jerusalem seit etwa zwei Jahren eine Frau getötet und dutzende Menschen verletzt worden. Der Sprengsatz explodierte nach Polizeiangaben in einer Tasche, die ein mutmaßlich palästinensischer Attentäter an einer Haltestelle nahe der zentralen Busstation abgestellt hatte.

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