Blutbad in Tunesien: Foto zeigt Attentäter am Strand

Wie tickt jemand, der ein Blutbad unter 38 Touristen verübt? - Die tunesischen Behörden haben jetzt Details zu Seifeddin R. veröffentlicht. Der Sender Sky News zeigt ein Foto, wie der Amokläufer seelenruhig über den Strand geht.
az, dpa |
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Der Sender Sky News twitterte diese Bild. Es soll den Attentäter unmittelbar nach dem Blutad am Strand zeigen.
Skw News/Twitter 2 Der Sender Sky News twitterte diese Bild. Es soll den Attentäter unmittelbar nach dem Blutad am Strand zeigen.
Dieses Bild von Seifeddine Rezgui veröffentlichte der Islamische Staat (IS) über soziale Netze.
dpa 2 Dieses Bild von Seifeddine Rezgui veröffentlichte der Islamische Staat (IS) über soziale Netze.

Wie tickt jemand, der ein Blutbad unter 38 Touristen verübt? - Die tunesischen Behörden haben jetzt Details zum Attentäter Seifeddin R. veröffentlicht. Der Sender Sky News zeigt ein Foto, wie der Amokläufer seelenruhig über den Strand geht.

Tunis - Der Attentäter von Sousse, der 24-jährige Seifeddin R., war für die tunesischen Behörden nach Angaben von Regierungschef Habib Essid ein Unbekannter. Der junge Mann mit den dichten dunklen Haaren wurde nicht mit terroristischen Vereinigungen in Verbindung gebracht - bis er am Freitag am Strand des Badeortes an Mittelmeer auftauchte und ein Blutbad anrichtete. Unter den Toten ist mindestens ein Deutscher.

Fotos zeigen Seifeddin R. während der Tat. Er trägt eine kurze Hose und ein schwarzes T-Shirt - und in der Hand das Sturmgewehr, mit dem er Dutzende Menschen tötete, bevor er selbst erschossen wurde.

Viele Informationen über den Werdegang des jungen Mannes gibt es nicht. Den Ferienort Sousse kannte der 24-Jährige der Zeitung "Al-Chourouk" zufolge, weil er in der Hafenstadt einmal gearbeitet hatte. Der Attentäter stammt aus einer armen Gegend in der nordtunesischen Provinz Siliana. Laut "Al-Chourouk" war er einst Religionsschüler in einer nichtstaatlichen Einrichtung. Zudem hatte er Elektro-Ingenieurswesen studiert, und zwar in der Stadt Kairouan, einer Hochburg von Salafisten.

 

So lässt sich auch der angebliche Kampfname des Attentäters erklären, den die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verbreitete: Abu Jahja al-Kairuani. Ob sich R. tatsächlich dem IS angeschlossen hatte, ist aber unklar. Nach Angaben der Regierung hatte er Tunesien nie verlassen.

Minister: Attentäter hätte gestoppt werden können

Nach Einschätzung der tunesischen Regierung hätte der Attentäter wesentlich früher gestoppt werden können. Der Sicherheitsservice des Hotels habe nicht sofort die Polizei informiert, als der Angreifer am Freitag den Strand des Hotels überfiel und mindestens 38 Menschen erschoss, sagte Innenminister Mohamed Najem Gharsalli dem Radiosender Mosaique FM in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview. Durch eine bessere Koordination der Sicherheitskräfte hätte der Angreifer früher getötet werden können, sagte er.

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