BKA warnt vor Anschlägen durch Linksextremisten
Das Bundeskriminalamt (BKA) rechnet nach "Focus"-Informationen mit neuen Anschlägen von Linksextremisten, bei denen möglicherweise auch Menschen verletzt oder getötet werden könnten.
München/Berlin - Straftaten mit der "Absicht einer gezielten Tötung von Personen" seien derzeit jedoch "eher auszuschließen", berichtet das Magazin unter Berufung auf das aktuelle BKA-Lagebild zur "politisch motivierten Kriminalität". Linksterroristische Bestrebungen seien im Moment "nicht erkennbar".
Erst vor einer Woche hatten vermutlich Linksextremisten einen Brandanschlag auf die Bahn in Berlin verübt, der wichtige Kabelstränge zerstörte. Der Bahnverkehr im Ostteil Berlins und im Umland war dadurch erheblich beeinträchtigt worden.
In dem vertraulichen BKA-Papier wird dem "Focus" zufolge Linksradikalen eine "hohe Grundaggression" sowie eine "niedrige Hemmschwelle zur Gewaltanwendung" besonders gegen Polizeibeamte bescheinigt. Darüber hinaus warne das BKA vor Anschlägen auf "herausragende Persönlichkeiten" aus Politik und Wirtschaft, die von der Szene als "Symbolfiguren des Staates" angesehen und deshalb als Feinde betrachtet werden. "Neben Fahrzeugen stehen auch das Lebens- und Arbeitsumfeld dieser Personen im Zielspektrum von Straftaten", heiße es in dem Lagebild. Dabei würden die Täter "Personenschäden billigend in Kauf nehmen".
Eines der bevorzugten Angriffsziele von linken Militanten bleibe dem BKA zufolge die Bundeswehr. Ein Anschlagrisiko bestehe auch für Firmen, die Atomkraftwerke betrieben oder in den Augen der Linksextremisten von der Atomkraft profitierten.