Bildung: Das ungerechte System

Aus Selbstzufriedenheit verspielen wir das wichtigste Gut. AZ-Redakteurin Susanne Stephan über die aktuelle Bildungsstudie.
Susanne Stephan |
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Die gute Nachricht: Auch die Eurokrise hat Deutschlands Jugend – im Gegensatz zu der im Süden Europas – wenig anhaben können. Nur zwölf Prozent der Menschen zwischen 15 und 29 haben bei uns keine Ausbildung oder keine Arbeit. Das ist deutlich weniger als in anderen Ländern. Die schlechte Nachricht: Deutsche Schulen und Hochschulen leisten lange nicht so viel, wie sie könnten.

Wir hätten das Zeug dazu, begabten, fleißigen Kindern aus einkommensschwachen Familien den Zugang zu Bildung und guten Jobs zu ermöglichen. Aber wir leisten uns den überaus blödsinnigen Luxus eines Bildungssystems, das soziale Unterschiede zementiert, statt soziale Grenzen durchlässiger zu machen. Nur jeder Fünfte junge Mensch erarbeitet sich über gute Noten den sozialen Aufstieg. Und wir schaffen das Kunststück, einen beträchtlichen Teil der Kinder aus Akademiker-Familien schlechter auszubilden als ihre Eltern – eine Art ausgleichende Ungerechtigkeit, die es zuletzt, politisch gewollt, in der DDR gab.

Woran liegt’s? Sicher nicht am Geld. Die Löhne deutscher Lehrer etwa sind internationale Spitzenklasse. Vielleicht ist Deutschland wegen seiner Rolle als Immer-Noch-Wirtschaftswunderland in der krisengeschüttelten Eurozone zu selbstzufrieden, um sich um seine Schulen zu kümmern. Mit dieser Wurschtigkeit verplempern wir langsam aber sicher die Bildung, eines unserer wertvollsten Güter.

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