Biden zu Gesprächen über Kampf gegen IS in der Türkei

Die Türkei hat Probleme, sich im Kampf gegen die Terrormiliz IS zu positionieren. Da will US-Vizepräsident Biden nachhelfen.
dpa |
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Istanbul/Damaskus - Die Türkei hat Probleme, sich im Kampf gegen die Terrormiliz IS zu positionieren. Da will US-Vizepräsident Biden nachhelfen. Und Syriens Machthaber Assad möchte durch die Hintertür in die Koalition.

Im Kampf der internationalen Gemeinschaft gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) soll die Türkei enger eingebunden werden. Zu entsprechenden Gesprächen trifft in Istanbul US-Vizepräsident Joe Biden mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zusammen. Die USA drängen die Türkei seit längerem, sich stärker an den Kämpfen in den Nachbarländern Syrien und Irak zu beteiligen. Washington fordert unter anderem, dass Ankara den Stützpunkt Incirlik für Luftangriffe gegen die Extremisten zur Verfügung stellt.

Ankara macht zur Bedingung für ein stärkeres militärisches Engagement, dass auch der Sturz von Syriens Machthaber Baschar al-Assad Ziel der Anti-IS-Koalition sein müsse. Die Türkei verlangt die Einrichtung von Flugverbots- und Sicherheitszonen in Syrien.

Allerdings will sich Assad der internationalen Koalition gegen den IS anschließen. Die syrischen Regierungstruppen kämpfen seit Jahren in einem blutigen Bürgerkrieg gegen moderate und auch extrem islamistische Oppositionelle. Er forderte am Freitag eine "vertrauensvolle internationale Zusammenarbeit". Wie die staatliche Nachrichtenagentur Sana weiter berichtete, sagte Assad bei einem Treffen mit seiner Baath-Partei in Damaskus, nur so sei ein Sieg über die Dschihadisten möglich. US-Präsident Barack Obama, der einen Rücktritt Assads fordert, schloss eine Zusammenarbeit mit dem Regime in Damaskus vor wenigen Tagen erneut aus.

Jordaniens Königin Rania gab moderaten Arabern eine Mitschuld an dem Erfolg der Dschihadisten. Bei der Eröffnung eines Mediengipfels im Golfemirat Abu Dhabi sagte sie: "Eine Geschichte wird durch die Rede erzählt - aber auch durch das Schweigen." Durch ihr Schweigen machten sich moderate Araber zu "Komplizen" des IS-Erfolgs. Doch die Auseinandersetzung mit dem IS müsse weit über die Arabische Welt hinausgehen. "Es ist ein Kampf zwischen Moderaten und Extremisten auf der ganzen Welt."

Die Zahl radikaler Islamisten aus Deutschland, die in Syrien und dem Irak für die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) kämpfen, ist deutlich gestiegen. Nach der neuesten Schätzung sind inzwischen mindestens 550 Radikale ins Kampfgebiet ausgereist, wie Innenminister Thomas de Maiziére (CDU) am Freitag dem Sender phoenix sagte. "Bis vor wenigen Tagen haben wir noch 450 gesagt. Insbesondere im Vergleich zum letzten Jahr ist das ein hoher Anstieg."

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