Biden: So nah am "Armageddon" wie seit Kuba-Krise nicht mehr

Im Oktober 1962 stationierte die Sowjetunion Mittelstrecken-Raketen auf Kuba und spitzte so den Kalten Krieg dramatisch zu. 60 Jahre später spricht die Welt wieder über eine atomare Bedrohungslage.
AZ/dpa |
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US-Präsident Joe Biden spricht im Roosevelt Room des Weißen Hauses.
US-Präsident Joe Biden spricht im Roosevelt Room des Weißen Hauses. © Susan Walsh/AP/dpa

New York/Washington - US-Präsident Joe Biden sieht die Gefahr einer atomaren Konfrontation mit katastrophalen Folgen nach Drohungen aus dem Kreml so groß wie seit 60 Jahren nicht mehr. Die Welt habe seit der Kuba-Krise im Jahr 1962 nicht vor der Aussicht auf ein "Armageddon" gestanden, sagte Biden laut mitreisenden Journalisten bei einem Auftritt in New York

Biden: Putin scherzt nicht

Er kenne den russischen Präsidenten Wladimir Putin ziemlich gut, sagte Biden demnach weiter. Und der Kremlchef scherze nicht, wenn er über den potenziellen Einsatz taktischer Atomwaffen sowie Chemie- und Biowaffen spreche, da das russische Militär in den Kampfhandlungen in der Ukraine schwächele. Er glaube zugleich nicht, dass es möglich wäre, einfach taktische Atomwaffen einzusetzen, ohne dass dies zu einem "Armageddon" führen würde, betonte der US-Präsident.

Russland hatte zuletzt vier besetzte ukrainische Gebiete völkerrechtswidrig annektiert und unter anderem Putin kündigte an, man werde sie mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigen. Die USA warnten die russische Führung bereits seit einiger Zeit in direkten Kontakten, ein Einsatz taktischer Atomwaffen werde schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen. Zugleich wollte sich das Weiße Haus nicht öffentlich dazu äußern, wie diese Konsequenzen aussehen könnten. Auch hieß es von der US-Regierung, man habe bisher keine konkreten Schritte Russlands zum Einsatz von Atomwaffen gesehen.

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Kuba-Krise: Dramatische Zuspitzung des Kalten Krieges

Die Kuba-Krise war eine dramatische Zuspitzung des Kalten Krieges im Oktober 1962, nachdem die Sowjetunion Mittelstrecken-Raketen auf der Insel stationiert hatte. Die beiden Supermächte waren in dem rund zweiwöchigen Konflikt einem Atomkrieg nahegekommen, räumten die Gefahr jedoch mit Verhandlungen aus.

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9 Kommentare
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  • strizzi am 07.10.2022 23:51 Uhr / Bewertung:

    Warum lässt sich das Ukraine-Problem nicht a la Golanhöhen lösen? Die bekam Israel nach Eroberung zugeschlagen. Jetzt sollte Russland die eroberten Gebiete nach diesem Muster zugeschlagen bekommen. Dann hätte jede Seite ihren Teil und es kann Waffenstillstand geben.

  • strizzi am 08.10.2022 12:57 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von strizzi

    Ich warte noch immer auf die Antworten der Kämpfer.

  • Dr. Right am 07.10.2022 19:32 Uhr / Bewertung:

    Es ist nicht zu glauben, dass Putin die nukleare Keule ins Spiel gebracht hat. Er handelt völlig übertrieben und hat eine Grenze überschritten. Ich traue ihm zu, dass er sein persönliches Wohl über die Zukunft seiner Kinder stellt. Denn eines scheint klar: andere Menschen interessieren ihn nicht. 300.000 Stück schlecht ausgebildetes und ausgerüstetes Schlachtvieh sind dafür ein gutes Beispiel. Er hat völlig die Kontrolle über sich und seine Machtgier verloren.

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