Berichte: FBI sucht Maulwurf nach Wikileaks-Enthüllungen
Washington - Medienberichten zufolge sucht die US-Bundespolizei FBI einen desillusionierten Insider, der Unterlagen des Auslandsgeheimdienstes CIA an die Enthüllungsplattform Wikileaks weitergegeben haben soll. Der Leak war nach Ansicht der Ermittler nicht das Werk eines feindlichen Staates, wie die New York Times am Mittwoch (Ortszeit) berichtete.
Demnach will das FBI jetzt jeden verhören, der Zugang zu den Informationen hatte. Das seien mindestens einige Hundert Menschen. Möglich sei auch, dass die Dokumente von einem Server eines externen Auftragnehmers stammten. US-Präsident Donald Trump wollte am Donnerstag mit CIA-Direktor Mike Pompeo und Heimatschutzminister John Kelly zusammentreffen.
Wikileaks hatte am Dienstag mehr als 8.000 Dokumente veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass die CIA eine eigene Programmiertruppe aufgebaut hatte, um systematisch Sicherheitslücken und Schwachstellen in Smartphones, Computern sowie auch Fernsehgeräten und Telefonanlagen auszunutzen und auf diese Weise Verdächtige gezielt auszuspähen. Nach Darstellung von Wikileaks operieren Hacker der CIA auch von Frankfurt aus.
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Die US-Regierung will die Echtheit der Dokumente weder bestätigen noch dementieren. Experten halten sie aber für glaubwürdig. Der Sprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer, sagte am Mittwoch: "Dies ist die Art von Enthüllung, die unser Land, unsere Sicherheit und unser Wohlergehen untergräbt."
Als Konsequenz aus der Wikileaks-Veröffentlichung unterbrach die CIA den Angaben zufolge einige Projekte, während sie den entstandenen Schaden einzuschätzen und einzudämmen versuchte.
Die Enthüllungen würden "unsere Widersacher mit Werkzeugen und Informationen ausstatten, um uns Schaden zuzufügen", zitierte die Zeitung einen CIA-Sprecher. Die Agentur dürfe Menschen in den USA nicht ausspionieren und tue das auch nicht.