Hamas lehnt israelischen Vorschlag für Waffenruhe ab
Die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas über die Freilassung der verbliebenen Geiseln und eine neue Waffenruhe stecken fest: Die islamistische Gruppe hat Berichten zufolge den jüngsten israelischen Vorschlag abgelehnt. Grund sei, dass er kein Ende des Kriegs vorsehe, meldeten israelische Medien unter Berufung auf den ranghohen Hamas-Funktionär Chalil al-Haja. Laut der "Jerusalem Post" beinhaltet der aktuelle Entwurf die Freilassung von zehn Geiseln für eine 45-tägige Feuerpause.
Die Hamas werde keinen Teilvereinbarungen zustimmen, sagte al-Haja demnach. Die islamistische Organisation sei allerdings bereit, über ein umfassendes Abkommen zu verhandeln, das die Freilassung aller Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge, einen vollständigen israelischen Abzug aus dem Gazastreifen und Zusagen für den Wiederaufbau umfasse.
"Die Äußerungen der Hamas zeigen, dass sie nicht an Frieden, sondern an ständiger Gewalt interessiert ist", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrat des Weißen Hauses, James Hewitt. "Die Bedingungen der Trump-Regierung haben sich nicht geändert: die Geiseln freilassen oder die Hölle erleben."
"Tore der Hölle öffnen"
Israels rechtsextremer Finanzminister Bezalel Smotrich forderte eine weitere militärische Eskalation im Gazastreifen. "Es ist an der Zeit, der Hamas die Tore der Hölle zu öffnen und die Kämpfe zu intensivieren, bis der Gazastreifen vollständig besetzt, die Hamas vernichtet und Präsident (Donald) Trumps Plan zur freiwilligen Ausreise der Bewohner von Gaza in andere Länder umgesetzt ist", schrieb er auf der Nachrichtenplattform X.
Die letzte Waffenruhe-Phase endete vor rund einem Monat, nachdem sich Israel und die Hamas nicht auf die Bedingungen für die nächste Phase des Deals hatten einigen können. Die Hamas fordert die Umsetzung einer zweiten Phase des Abkommens, die ein Ende des Kriegs und den Abzug der israelischen Soldaten vorsieht. Sie sollte ursprünglich Anfang März beginnen.
Bericht: US-Regierung zieht Hunderte Soldaten aus Syrien ab
Die US-Regierung soll einem Medienbericht zufolge unterdessen damit begonnen haben, Hunderte amerikanische Soldaten aus Syrien abzuziehen. Das US-Militär schließe drei seiner acht kleinen Stützpunkte im Nordosten des Landes und reduziere damit die Truppenstärke von 2.000 auf etwa 1.400, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf zwei nicht namentlich genannte US-Beamte. Das Pentagon beantwortete eine entsprechende Nachfrage zunächst nicht.
Die Zeitung schrieb weiter, dass nach 60 Tagen geprüft werden solle, ob weitere Kürzungen vorgenommen werden sollten. Die militärischen Befehlshaber hätten empfohlen, mindestens 500 US-Soldaten in Syrien zu belassen. Die US-Soldaten sind zum Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in der Region stationiert. Der IS beherrschte einst große Gebiete in Syrien und im benachbarten Irak. Die Organisation wurde militärisch besiegt, hat sich seitdem aber international ausgebreitet und plant weiterhin Terroranschläge im Westen oder stiftet zu diesen an.
US-Militär zerstört von Huthi kontrollierten Öl-Hafen im Jemen
Die US-Streitkräfte haben nach eigenen Angaben den von der Huthi-Miliz kontrollierten Öl-Hafen Ras Isa im Jemen zerstört. Ziel sei es gewesen, den vom Iran unterstützen Kämpfern eine wichtige Finanzierungsquelle zu nehmen, teilte das für den Nahen Osten zuständige Zentralkommando des US-Militärs (Centcom) mit. Die Miliz finanziere mit Einnahmen aus dem Verkauf von über den Hafen importiertem Treibstoff ihre militärischen Aktivitäten.
"Ziel dieser Angriffe war es, die wirtschaftliche Macht der Huthi zu schwächen, die ihre Landsleute weiterhin ausbeuten und ihnen großes Leid zufügen", hieß es in der Mitteilung. Einzelheiten zu dem Einsatz und zu möglichen Opfern nannte das US-Militär nicht. Der Huthi-nahe Sender Al-Masirah berichtete indes, bei dem Angriff seien 38 Menschen getötet und über 100 weitere verletzt worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
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