Bericht: Hacker knacken diplomatisches EU-Netzwerk

Hacker haben laut einem Bericht der "New York Times" über mehrere Jahre Zugriff auf ein diplomatisches Netzwerk von EU-Vertretern gehabt.
dpa |
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Die Hacker sollen mehr als tausend vertrauliche Dokumente kopiert und auf eine offen zugängliche Internetseite gestellt haben.
Lino Mirgeler/Symbolbild/dpa Die Hacker sollen mehr als tausend vertrauliche Dokumente kopiert und auf eine offen zugängliche Internetseite gestellt haben.

Berlin/Brüssel - Hacker haben laut einem Bericht der "New York Times" über mehrere Jahre Zugriff auf ein diplomatisches Netzwerk von EU-Vertretern gehabt.

Demnach sollen mehr als tausend vertrauliche Dokumente kopiert und auf eine offen zugängliche Internetseite gestellt worden sein. Die kalifornische Cybersicherheitsfirma Area1 habe die Dokumente entdeckt und der Zeitung zur Verfügung gestellt.

Der Rat der EU - die Vertretung der Mitgliedsstaaten - teilte am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit, man sei sich "der Vorwürfe in Bezug auf ein mögliches Leck sensibler Informationen" bewusst und untersuche die Angelegenheit. Man nehme Fragen der Sicherheit, auch in Bezug auf IT-Systeme, sehr ernst. Die aktuellen Vorwürfe wolle man jedoch ebenso wenig kommentieren wie Fragen der Sicherheit, hieß es.

Die veröffentlichten Berichte dokumentieren demnach die Anstrengungen Europas im Umgang mit den internationalen Herausforderungen - etwa in Gesprächen mit Vertretern aus Saudi-Arabien, Israel und anderen Ländern. Auch ein Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Helsinki werde dokumentiert. Ein anderes, im Juli verfasstes Dokument soll Details einer Diskussion von EU-Vertretern mit Chinas Präsident Xi Jinping enthalten, der darin die Attacken von US-Präsident Trump gegen Peking als einen "Freestyle-Boxkampf ohne Regeln" bezeichnet.

Anders als die Veröffentlichungen von WikiLeaks im Jahr 2010 seien die Dokumente jedoch längst nicht so umfangreich und enthielten auch weit weniger explosiven Inhalt. Die Angreifer hätten offenbar mehr ihre Spionage-Fähigkeiten unter Beweis stellen wollen, als größeres Interesse an einer Veröffentlichung gehabt. Zugang hätten sich die Angreifer über eine Phishing-Mail an Diplomaten in Zypern verschafft, zitiert die Zeitung den Chef von Area1. Dadurch hätten sie sich Zugang zu den nötigen Passwörtern für das EU-Netzwerk verschafft. Die Cybersicherheitsfirma setzt den Angriff mit der chinesischen Regierung in Verbindung.

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