Bericht: Deutscher aus IS-Geiselhaft freigekauft
Berlin - Der Mann aus Brandenburg soll im Juni für eine "substanzielle Gegenleistung" freigelassen worden sein, wie die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtete. Das Bundeskriminalamt, der Krisenstab des Auswärtigen Amtes und der Bundesnachrichtendienst seien mehrere Monate mit dem Fall betraut gewesen.
Das Auswärtige Amt wollte dies weder bestätigen noch dementieren. "Wir sagen dazu nichts", teilte eine Sprecherin am Sonntag mit. Gegenüber der "Welt am Sonntag" dementierte das Außenamt, eine Lösegeldzahlung in irgendeiner Art geleistet zu haben.
Wie die Zeitung berichtete, wurde der Deutsche im Juni 2013 in Syrien von den Extremisten verschleppt. Er habe sehr naiv gehandelt und angeblich den Wunsch verspürt, in dem Bürgerkriegsland als humanitärer Helfer aktiv zu werden, hieß es demnach aus Ermittlerkreisen. Im Frühjahr 2014 erhielt die Familie des Brandenburgers dem Bericht zufolge per E-Mail ein Video, in dem der Verschleppte zu sehen war und eine Lösegeldforderung gestellt wurde.
Die Videoaufnahme soll zudem die Hinrichtung einer weiteren Geisel an einem Erdloch zeigen, die der Brandenburger miterlebt habe. Zuletzt hatte die per Propagandavideo bekanntgemachte Enthauptung einer Geisel aus den USA durch IS-Kämpfer weltweit für Entsetzen gesorgt.
Die "Welt am Sonntag" berichtete weiter, es sei den Behörden gelungen, Kontakt zu den Entführern herzustellen und Verhandlungen über die Freilassung des Deutschen aufzunehmen. Derzeit ermittele die Staatsanwaltschaft Frankfurt/Oder in dem Fall gegen unbekannt "wegen erpresserischen Menschenraubes".