Beckstein geht auf Angriff – gegen Merkel

Am Freitag versammelt sich die CSU auf ihrem Parteitag in München zum großen Wahlkampf-Auftakt. Und für den machte Ministerpräsident Günther Beckstein am Wochenende schon Riesenkrawall - gegen die Kanzlerin.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Trachtenjanker für den Wahlsieg: Beim Parteitag der CSU Oberbayern trat der Franke Beckstein in ungewohntem Outfit auf.
az Trachtenjanker für den Wahlsieg: Beim Parteitag der CSU Oberbayern trat der Franke Beckstein in ungewohntem Outfit auf.

MÜNCHEN - Am Freitag versammelt sich die CSU auf ihrem Parteitag in München zum großen Wahlkampf-Auftakt. Und für den machte Ministerpräsident Günther Beckstein am Wochenende schon Riesenkrawall - gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Am Freitag versammelt sich die CSU auf ihrem Parteitag in München zum großen Wahlkampf-Auftakt. Und für den machte Ministerpräsident Günther Beckstein am Wochenende schon Riesenkrawall. Als habe er ein ganzes Bataillon von Böllerschützen in Stellung gebracht, ballerte er auf Bundeskanzlerin Angela Merkel. Nicht nur in Sachen Pendlerpauschale. Jetzt wirft er ihr auch noch mangelnde Volksnähe vor und bezweifelt ihren Sparwillen. Die Schwesterpartei CDU ist erschüttert. Sie ruft die Bayern schon zur Mäßigung auf.

In Rosenheim, beim Parteitag der oberbayerischen CSU, gab sich Beckstein richtig rauflustig. Dafür schmiss er sich sogar in einen zünftigen Trachtenjanker. Den hatte der Franke bisher kategorisch abgelehnt: Das passe nicht zu ihm. Doch für die Wahl tut er jetzt offensichtlich alles.

„Sparwille sieht anders aus.“

In Interviews attackierte er Bundeskanzlerin Angela Merkel scharf. „Nur weil wir Bundeskanzlerin Angela Merkel schätzen, heißt das nicht, dass wir uns ihr unterwerfen“, sagte er der „SZ“. Die Kanzlerin würde zu wenig Rücksicht auf die Sorgen der Bürger zu nehmen. Bei der Pendlerpauschale habe Merkel „einfach unrecht“. Beckstein: „Die Union kommt nur über die 35-Prozent-Marke hinaus, wenn wir genau hinschauen, wo die Menschen der Schuh drückt.“ Im „Spiegel“ kanzelte er Merkels Sparwillen beim Haushalt als zu lasch ab: „Sparwille sieht anders aus.“

„Die CSU riskiert, dass sich die gesamte CDU mit Merkel gegen die CSU solidarisiert“, warnte der Chef der CDU-Landesgruppenvorsitzenden im Bundestag, Georg Brunnhuber. Fraktionsvize Wolfgang Bosbach mahnte die CSU: „Attacken auf Merkel schaden der ganzen Union.“ Auch einer aus der CSU steht Merkel zur Seite: Horst Seehofer, der innerparteiliche Gegner des Tandems Beckstein/Huber, giftet: „Die Kanzlerin ist unser größter Trumpf, und sie wird es auch 2009 sein.“

Einlenken bei der Kanzlerin

Bei der Pendlerpauschale bleibt Beckstein aber hart. „Sie ist sachlich richtig angesichts der steigenden Benzinpreise“, sagt er zur AZ. Bei der Kanzlerin selbst versucht er einzulenken: „Sie ist für uns ein starkes Zugpferd und kein Klotz am Bein wie Kurt Beck für die SPD. Ich freue mich, wenn sie zum Wahlkampf nach Bayern kommt.“

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.