BDA-Chef warnt: Schwarz-rote Rentenpläne unverantwortlich
Die Arbeitgeber lehnen den Plan von Union und SPD ab, bei der abschlagfreien Rente ab 63 für langjährig Versicherte auch Zeiten der Arbeitslosigkeit mit einzurechnen.
Berlin – „Wenn auch noch Zeiten der Arbeitslosigkeit angerechnet werden, wird ein ganz weites Tor für neue Frühverrentungsmodelle geschaffen“, sagte Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer. „Dann wäre es sogar möglich, bereits mit 61 Jahren mit der Arbeit aufzuhören, um dann nach dem Arbeitslosengeldbezug vorzeitig in die abschlagsfreie Rente zu gehen.“
Bislang sind dafür fünf Jahre in der Diskussion, SPD-Linke und Gewerkschaften halten das für unzureichend. Kramer bekräftigte seine grundsätzliche Kritik an den schwarz-roten Rentenplänen. „Bevor die große Koalition darangeht, das bestehende Rentensystem zu verändern, sollte sie die Finanzierbarkeit der Rentenpläne für die nächsten Jahrzehnte prüfen und darlegen.
Es wäre unverantwortlich, heute etwas zu beschließen, was morgen nicht mehr zu finanzieren ist und zulasten künftiger Generationen geht“, sagte der erst vor gut vier Wochen gewählte Chef des Arbeitgeberverbandes BDA. Er bezog sich dabei auch auf die Verbesserungen bei der Rente für ältere Mütter und die geplante Mindestrente von bis zu 850 Euro für langjährige Geringverdiener.
Die damit einhergehenden Mehrbelastungen für die Rentenkasse bis 2030 sind nach Kramers Einschätzung „etwa doppelt so hoch wie die Entlastung durch die Rente mit 67“. Er warnte: „Es kann nicht gewollt sein, dass jetzt zunichtegemacht wird, was in den vergangenen Jahren vereinbart wurde, um eine solide Finanzierung der gesetzlichen Rentenversicherung dauerhaft sicherzustellen.“