BayernLB zahlte offenbar hohe Sonderdividende
HAMBURG - Die Bayerische Landesbank hat offenbar neben dem deutlich überteuerten Kaufpreis für die Kärntner Bank Hypo Group Alpe Adria zusätzlich eine Sonderdividende an eine Gruppe von privaten Investoren um den Vermögensverwalter Tilo Berlin gezahlt.
Wie das Nachrichtenmagazin „Stern“ am Mittwoch vorab berichtete, bezifferte Berlin kurz nach dem Verkauf seiner Anteile der HGAA an die BayernLB im Mai 2007 in einem Schreiben an seine Investoren den geschätzten Gewinn auf mehr als 50 Prozent des eingesetzten Kapitals.
Bereits im Juni 2007 wurde Berlin Chef der HGAA. Er habe gegenüber seinen Investoren keinen Zweifel daran gelassen, dass er seine neuen Einflussmöglichkeiten für ihr Wohl nutzen werde, berichtete das Blatt. Offiziell hatte er den Vorstandsvorsitz seiner Berlin & Co AG niedergelegt, um Interessenkonflikte zu vermeiden.
Obwohl die BayernLB wegen vieler Kreditausfälle der HGAA bereits im vierten Quartal 2007 weitere 600 Millionen Euro zur Eigenkapitalsicherung der Kärntner Bank nachschießen musste, schrieb Berlin dem Blatt zufolge im Dezember 2007 an seine Investoren: „Zusätzliche Erträge werden insbesondere aus einer mit der Bayerischen Landesbank vereinbarten Sonderdividende erwartet.“ In einem weiteren Brief im März 2008 hieß es: „Wir Freude uns, den Erfolg dieser Investition, wie erwartet, nun bei ca. 50 Prozent festlegen zu können.“
Die Gruppe von rund 50 Investoren um Berlin hatte 2006 kurz vor dem Einstieg der BayernLB bei der HGAA rund 25 Prozent Anteile an der Kärntner Bank erworben und diese im Mai 2007 mit Millionengewinn an die BayernLB weiterverkauft.
ddp
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