Bayern will sich in russischem Silicon Valley engagieren

Der Freistaat Bayern erhofft sich vom russischen Innovationsprojekt Skolkowo, bei dem eine Art Silicon Valley in der Nähe von Moskau entstehen soll, große Chancen für seine Wirtschaft.
Moskau - Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) trafen sich am Dienstag in Moskau mit dem Koordinator des milliardenschweren Hochtechnologieprojekts, dem Milliardär Wiktor Wechselberg. Bei dem Gespräch sei das Tor „etwas geöffnet worden für mittelständische Betriebe“, sagte Seehofer anschließend.
Begleitet wurde der Ministerpräsident von Wirtschaftsvertretern, darunter Siemens-Chef Peter Löscher, der dem Stiftungsrat von Skolkowo angehört. Potenzial für eine bayerisch-russische Zusammenarbeit sehen Wechselberg und Löscher insbesondere auf dem Feld der Energieeffizienz. „Russland ist für uns ein ganz wichtiger Wachstumsmarkt“, betonte Löscher und verwies auf das Modernisierungsprogramm des russischen Präsidenten Dmitri Medwedew. In Skolkowo könnten bayerische Unternehmen ihre Innovationskraft einbringen.
Zeil erläuterte, bei dem Treffen habe man Wechselberg auch bayerische Projekte wie den Energie-Campus vorgestellt. Bayern verfolge wie das Skolkowo-Projekt den Netzwerkgedanken. Es sei vereinbart worden, „dass wir das zusammenbringen“. Seehofer lud Wechselberg nach München ein, um die Zusammenarbeit weiter auszubauen. Am Nachmittag sollte der Ministerpräsident am Festakt im Kremlpalast zum 50. Jahrestag des Weltraumflugs von Juri Gagarin teil. Für den Abend war ein Treffen mit Vize-Regierungschef Sergej Iwanow geplant. Am Mittwoch soll Seehofer von Premierminister Wladimir Putin empfangen werden und anschließend nach St. Petersburg weiterreisen.