Barkat siegt offenbar in Jerusalem

In der geteilten Stadt zeichnet sich ein Wechsel im Amt des Bürgermeisters ab. Bei der Kommunalwahl holte ein säkularer Geschäftsmann laut Umfragen mehr Stimmen als ein Rabbiner.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Barkat (hier an der Klagemauer) liegt in Umfragen vorn
AP Barkat (hier an der Klagemauer) liegt in Umfragen vorn

In der geteilten Stadt zeichnet sich ein Wechsel im Amt des Bürgermeisters ab. Bei der Kommunalwahl holte ein säkularer Geschäftsmann laut Umfragen mehr Stimmen als ein Rabbiner.

Schließung der Wahllokale bei den landesweiten Kommunalwahlen berichtete das Erste Israelische Fernsehen am Dienstagabend, nach einer Telefonumfrage habe Barkat 50 Prozent der Stimmen gewonnen. Sein ultra-orthodoxer Rivale Meir Porusch komme auf 42 Prozent der Stimmen, der aus Russland stammende Oligarch und Mäzen Arkadi Gaidamak auf sieben Prozent der Stimmen. Mit den offiziellen Wahlergebnissen wurde jedoch erst in der Nacht gerechnet.

Porusch repräsentiert die ultra-orthodoxe Gemeinschaft, die mit Uri Lupolianski bislang den Bürgermeister stellte. Die Palästinenser hatten zum Boykott der Abstimmung aufgerufen, da sie den Anspruch Israels auf den Ostteil Jerusalems nicht anerkennen. Die Wahl spiegelte damit die Problematik des Nahost-Konflikts wider. Die Palästinenser machen rund ein Drittel der 750.000 Einwohner der Stadt aus. Die Kandidaten waren jedoch alle Juden und plädierten für einen Ausbau der jüdischen Siedlungen in Ostjerusalem, das die Palästinenser als Hauptstadt ihres künftigen Staates beanspruchen. An den Friedensverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern ist der Bürgermeister von Jerusalem nicht beteiligt. Dennoch kann er vieles bewirken, um gute nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen Juden und Arabern sicherzustellen. Der umstrittene Wohnungsbau gilt hierbei allerdings nicht als förderlich. Von hoher Bedeutung ist das Bürgermeisteramt auch für die Verwaltung der heiligen Stätten für Juden, Muslime und Christen.

Kommunist mit guten Chancen in Tel Aviv

Die beiden anderen Kandidaten waren der in Moskau geborene Arkadi Gaydamak, der sich in Frankreich wegen einer angeblichen Verwicklung in Waffengeschäfte mit Angola vor Gericht verantworten muss, und der für die Legalisierung von Marihuana eintretende Anwalt Dan Biron. Sie kamen den Wählernachfragen des israelischen Fernsehens zufolge zusammen nur auf acht Prozent. Allerdings haben sich solche Nachfragen in der Vergangenheit häufig als unzuverlässig erwiesen. Mit Spannung wurde auch das Wahlergebnis in Tel Aviv erwartet. Dort sah sich der langjährige Amtsinhaber Ron Huldai der Herausforderung des 50-jährigen Dov Chenin gegenüber, dessen kommunistische Partei Hadasch vor allem von arabischen Wählern unterstützt wird. Chenin hat insbesondere mit Forderungen für eine bessere Umweltpolitik auf sich aufmerksam gemacht. (dpa/AP)

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.