Bahnstreik abgewendet?

FRANKFURT/BERLIN - Schon wieder Frust im Schienenverkehr. In letzter Minute wollten die Bahn-Tarifparteien am Wochenende doch eine Einigung schaffen. Die Bahn hält trotzdem an ihren Notfahrplänen fest.
„Wir sind ein gutes Stück vorangekommen“, hieß es aus Verhandlungskreisen. Die Bahn hielt trotzdem an ihren Notfahrplänen fest. Die Begründung: „So schnell können uns nicht umstellen.“ Das bedeutet: Am heutigen Montag ab 0.00 Uhr fahren die Züge nur eingeschränkt. Für den Femverkehr gilt: ICE-/EC-Züge, internationale Züge, Auto- und Nachtzüge fahren wie gewohnt, die IC-Züge fallen bis auf einige Ausnahmen aus.
Auf besonders stark nachgefragten Strecken wie zwischen München und Augsburg will die Bahn versuchen, möglichst an den normalen Fahrplan heranzukommen. Dazu kommen aller Voraussicht nach Sonderregelungen. Auf der ICE-Strecke zwischen München und Hamburg beziehungsweise zwischen München und Warnemünde /Rostock, genauso zwischen München und Berlin werden wohl Verbindungen gestrichen. So fährt der ICE 25 von Hamburg über Würzburg nach München wohl nur im Zweistundentakt.
Züge, die über Nürnberg laufen, fallen aus. Auch der ICE 28 von Hamburg über Berlin und Leipzig nach München fährt nur alle zwei Stunden. Einschränkungen gibt es wohl auch beim ICE 41 von Essen über Köln, Frankfurt, Nürnberg nach München. Der EC 88 von München nach Lindau fährt nur zwischen Lindau und Zürich. Auch der EC 90 von München über Salzburg nach Wien /Klagenfurt fährt nur auf seiner Auslandsstrecke. Der Nachtzug CNL 1200/1201 von München nach Berlin und zurück fällt aus, genauso der EN 353/352 von Basel über Leipzig nach Prag.
Verkehrschaos
Besonders betroffen vom Bahn-Tarifkonflikt ist Berlin. Dort droht ein Verkehrschaos, weil seit Tagen U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse bestreikt werden. Die Bahn hatte beim Arbeitsgericht Frankfurt ein Streikverbot beantragt. Darüber wollte das Gericht aber erst heute Vormittag entscheiden. Verschiedene Politiker und Wirtschaftsfunktionäre hatten am Wochenende vor einem erneuten Bahn-Streik gewarnt, unter anderem Dieter Hundt, der Präsident der Arbeitgeber- Verbände.