Baerbocks Nebelkerzen: Haltung allein beeindruckt nicht

Der AZ-Korrespondent über den Auftritt der deutschen Außenministerin in Kiew.
Marcus Sauer |
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Der Spagat dürfte Annalena Baerbock, die in ihrer Kindheit und Jugend das Trampolinturnen betrieben hat, nicht fremd sein. Am Montag in Kiew war sie zu einem diplomatischen Spagat gezwungen.

Das Land erwartet von der Nato, den USA sowie Europa Schutz vor der russischen Bedrohung. Baerbock sichert Kiew zwar die deutsche Solidarität zu, ist aber tunlichst darum bemüht, den wichtigen Erdgas-Lieferanten Russland nicht zu brüskieren.

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Kiew hätte gerne Rüstungsgüter vom Westen, um für Präsident Wladimir Putin den Preis einer Invasion in die Höhe zu treiben. Das einzige, was Baerbock im Gepäck hatte, waren allerdings Nebelkerzen. "Starke Außenpolitik kennzeichnet, dass man eine starke Haltung hat", belehrte sie ihren Gastgeber Dmytro Kuleba, und verwies darauf, dass die Ablehnung von Waffenlieferungen in der deutschen Geschichte begründet sei.

Von Haltung allein lässt sich Moskau, wo die Außenministerin heute erwartet wird, nicht beeindrucken. Sie zu untermauern, indem man beispielsweise der Ostseepipeline Nord Stream 2 so lange die Genehmigung verweigert, bis die Ukraine-Krise friedlich beigelegt ist - das käme bei Putin schon eher als Zeichen der Stärke an.

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  • Der wahre tscharlie am 18.01.2022 16:20 Uhr / Bewertung:

    Baerbocks Aussenpolitik ist sowieso mit Scholz abgesprochen. Sie wird sich also hüten, etwas eventuell falsches zu sagen, besonders aus ihren Erfahrungen während des Wahlkampfes.

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