Baerbock: Putin tritt internationales Recht mit Füßen

Russlands Krieg gegen die Ukraine ist nach Einschätzung der deutschen Außenministerin eindeutig ein Krieg gegen das Völkerrecht. Putins grausames Handeln sei durch nichts zu rechtfertigen.
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Außenministerin Annalena Baerbock sieht in Russlands Krieg gegen die Ukraine einen Angriff auf das Völkerrecht.
Außenministerin Annalena Baerbock sieht in Russlands Krieg gegen die Ukraine einen Angriff auf das Völkerrecht. © Kay Nietfeld/dpa

Berlin/Den Haag - Außenministerin Annalena Baerbock hat Russlands Präsident Wladimir Putin wegen des Angriffs auf die Ukraine einen Krieg gegen das Völkerrecht vorgeworfen.

"Putin tritt die elementarsten Grundsätze des internationalen Rechts, die alle Völker verbinden, mit Füßen", kritisierte die Grünen-Politikerin am Montag vor ihrem Flug zu Gesprächen mit Vertretern des Internationalen Strafgerichtshofes im niederländischen Den Haag. "Russlands Krieg gegen die Ukraine ist auch ein Krieg gegen das Recht." Sie wolle mit ihrem Besuch deutlich machen: "Das Völkerrecht ist stark, und es ist an uns allen, ihm Geltung zu verschaffen und es gerade jetzt zu stärken."

Baerbock: "Völkerrechtswidriges und grausames Wüten Russlands nicht zu rechtfertigen"

Baerbock wollte in Den Haag den Präsidenten des Internationalen Strafgerichtshofs, Piotr Hofmanski, und anschließend Chefankläger Karim Khan treffen. Am Nachmittag wollte die Ministerin an der Haager Akademie für Völkerrecht eine Rede unter dem Titel "Stärkung des Völkerrechts in Krisenzeiten" halten. Baerbock hat unter anderem Völkerrecht studiert, eine Doktorarbeit in diesem Bereich aber nicht abgeschlossen. Zudem waren Gespräche mit Ministerpräsident Mark Rutte und ihrem Außenminister-Kollegen Wopke Hoekstra geplant.

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"Streubomben auf friedliche Zivilisten, Foltergefängnisse in dunklen Kellern, die tausendfache Verschleppung ukrainischer Kinder – das völkerrechtswidrige und grausame Wüten Russlands in der Ukraine und die Brutalität des Krieges sind durch nichts zu rechtfertigen", betonte Baerbock. Den Haag stehe wie keine andere Stadt für Völkerrecht und Gerechtigkeit. "Die internationalen Gerichtshöfe dort stehen für die Zuversicht, dass wir in der Welt unsere Konflikte friedlich lösen und dass schlimmste Verbrechen geahndet werden."

Neben dem Internationalen Strafgerichtshof hat auch der Internationale Gerichtshof, das höchste Gericht der Vereinten Nationen, seinen Sitz in Den Haag.

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  • ESC-Gast am 17.01.2023 11:25 Uhr / Bewertung:

    Dass der Krieg völkerrechtswidrig ist, daran besteht kein Zweifel, wie bei vielen Kriegen davor auch, dazu brauche ich die Aussagen der AM nicht.
    Dass es sich um einen Stellvertreterkrieg USA/Nato gegen Russland handelt, der mindestens 8 Jahre vorbereitet wurde, auch daran besteht bei objektiver Betrachtung kein Zweifel (siehe dazu auch aktuelle Aussagen zu den Minsk-Abkommen, der einzige Zweck war nicht Frieden sondern eine Aufrüstung der Ukraine).
    Dass ein Krieg nicht mit Waffenlieferungen beendet wird, auch das weiß man, der Slogan "Frieden schaffen mit Waffen" muss nur oft genug wiederholt werden, dann glauben die Leute das irgendwann, wenn es auch noch so schwachsinnig ist.
    Auch wenn es schwer fällt (weil man eigene Fehler und Arroganz eingestehen muss), aber Verhandlungen sind der einzige Weg. Europa/USA wird Russland nicht in die Knie zwingen, denn der Großteil der Staatengemeinschaft hat sich den Sanktionen nicht angeschlossen.

  • Dr. Right am 17.01.2023 15:55 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von ESC-Gast

    Russland ist noch nicht wirklich zu Gesprächen bereit. Daher muss man es an den Tisch zwingen und dahin bringen, eine unterzeichnete Erklärung auch ernst zu nehmen. Im Budapester Memorandum von 1994 hat Russland erklärt, die territoriale Integrität der Ukraine zu wahren. Im Gegenzug hat die Ukraine alle Nuklearwaffen abgegeben.
    Und heute? Sind mordende, plündernde und vergewaltigende russische Soldaten und Söldner auf ukrainischem Staatsgebiet. Russland ist noch kein Verhandlungspartner, weil die Bereitschaft das Ergebnis wirklich zu akzeptieren, sehr fraglich ist.

    Wenn Putin mit seinem Angriffskrieg durchkäme, würden zudem Russland und andere Länder nur ermutigt, es Russland gleichzutun: Russland hätte 100.000 Männer verloren, aber mehrere Millionen Einwohner sowie Bodenschätze und Agrarland (und damit Druckmittel gegenüber dem Westen) gewonnen. Russland Einhalt zu gebieten sichert den Frieden und ist strategisch wichtig.

  • meingottwalter am 16.01.2023 23:16 Uhr / Bewertung:

    Ja, Frau Baerbock, daß wissen wir. Jeder mündige Bürger weiß, was Russland da anstellt. Allerdings braucht es auch Taten um das zu stoppen und nicht immer ständig sich wiederholende Worte.

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