AZ-Leser: CSU bei 44 Prozent, FDP knapp drin
Bei der AZ-Wahlwette liegt die CSU uneinholbar vorn. Wenn die FDP rein kommt, gibt’s wieder Schwarz-Gelb in Bayern - wie genau sind Umfragen?
München - Grau ist alle Theorie, hellgrau jede Wahlprognose – und was zählt, ist an der Urne: Die ersten belastbaren Zahlen zum Ausgang der Landtagswahl in Bayern gibt’s erst am Sonntag ab 18 Uhr. Aber auch wenn Vorhersagen schwierig sind, besonders weil und wenn sie die Zukunft betreffen: Meinungsforscher versuchen trotzdem, das Wahlverhalten zu prognostizieren – zuletzt mit stark schwankender Trefferquote. Deswegen hat die AZ jetzt die Probe aufs Exempel gemacht: Lässt sich das Wahlergebnis auch und eventuell sogar besser durch eine spezielle Online-Abstimmung, eine sogenannte Wahlwette, vorhersagen?
Die letzten professionellen Wahlumfragen von Donnerstag sehen die CSU bei 47 Prozent, die SPD bei 18, die Grünen bei 12 und die Freien Wähler bei 8 Prozent. Die FDP würde laut Emnid mit vier Prozent aus dem Landtag fliegen. Auch Linke und Piraten würden den Sprung nicht schaffen.
Die Prognose-Situation ähnelt der vor fünf Jahren: Da sah Emnid die CSU bei 49 Prozent, alle anderen die damalige Beckstein-Partei zwischen 47 und 50 Prozent – real landete sie am 28. September 2008 bei 43,4 Prozent. In einer ganz ähnlichen Höhe sagen AZ-Leser heuer den Stimmen-Anteil der CSU voraus: Sie sehen Seehofer bei der AZ-Wahlwette bei 44,1 Prozent – ein leichtes Plus im Vergleich zu 2008.
Die FDP muss um den Einzug ins Maximilianeum bangen – bei der Wahlwette lag sie am Freitag bei 5,1 Prozent. Die AZ-Leser wetten also auf Schwarz-Gelb – allerdings mit einer eventuell unerwünschten Nebenwirkung: Würde neben Piraten, Linken und ÖDP auch die FDP an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern, könnten der CSU die 44 Prozent schon zum Erreichen der absoluten Mehrheit der Sitze reichen. Zu dieser Wahrscheinlichkeit fragen Sie am besten am Sonntag den Landeswahlleiter...
Die SPD landet bei der Prognose der AZ-Leser bei 21,5, die Grünen bei 12,3, die Freien Wähler bei 7,5 Prozent (Stand Freitag 11 Uhr). Die Linke kommt nur auf 3,3, die Piraten auf 2,7 Prozent.
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Aber warum sollte eine Online-Abstimmung das Wahlergebnis besser vorhersagen als die Daten der Profi-Institute? Ganz klar: Repräsentative Daten lassen sich so nicht erheben. Aber seit 25 Jahren werden so Wahlergebnisse oft mit erstaunlicher Präzision vorhergesagt: Erstmals 1988 in den USA, dann 2005 bei der Bundestagswahl. 2009 entwickelte die Saarbrücker Zeitung die jetzt auch von der AZ genutzte Wahlwette: Das Ergebnis der Saar-Wahl und drei Jahre später der NRW-Wahl wurde besser vorhergesagt als bei Umfragen von ARD und ZDF.
Jetzt macht die AZ online den Test bei der Bundestagswahl herausgefunden – hat der Mensch „ein quasi statistisches Wahrnehmungsorgan“. Schaun mer mal.