AZ-Kommentar: Das große Kuscheln der GroKo

Professionelles Miteinander statt zänkisches Kleinklein in der Großen Koalition: AZ-Politik-Vizechef Clemens Hagen über den Kuschelkurs von CDU/CSU und SPD.
von  Clemens Hagen
AZ-Politikredakteur Clemens Hagen über den Kuschelkurs der Großen Koalition.
AZ-Politikredakteur Clemens Hagen über den Kuschelkurs der Großen Koalition. © Wolfgang Kumm; AZ

Wie sang der unvergessene Guildo Horn in den 90ern so schön? "Piep, piep, piep, ich hab dich lieb." Der nächtliche Koalitionsgipfel von CDU/CSU und SPD ist so etwas wie das GroKu der GroKo, das Große Kuscheln der Großen Koalition.

Kein böses Wort dringt nach außen über das erste Aufeinandertreffen im Kanzleramt von Hausherrin Merkel und Möchtegern-Bewohner Schulz, mag hinter verschlossenen Türen auch hart verhandelt worden sein. Warum? Einerseits, weil der Wahlkampf längst im Gange ist.

Da macht es sich gut, dem Gegner kleine Zuckerl wie härtere Strafen für Einbrecher (CDU) oder leichteren Familiennachzug für junge Flüchtlinge (SPD) zuzugestehen, die den Bürgern dann als große Erfolge verkauft werden können. Andererseits wollen beide Volksparteien im Wahljahr kein zänkisches Kleinklein, sondern professionelles Miteinander demonstrieren.

Und schließlich wissen sowohl Union als auch SPD im Grunde schon jetzt, dass es verdächtig nach weiteren vier Jahren GroKo riecht. Wer dann im Kanzleramt regieren darf? Mal sehen.

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