AZ-Kommentar: AfD - die Pegida-Partei

Jetzt, immerhin, herrscht Gewissheit. Die neue Partei, die es beinahe in den Bundestag geschafft hätte und immerhin in fünf Landesparlamenten vertreten ist, hat Farbe bekannt. Und manche mögen lästern, diese Farbe sei: bräunlich.
von  Michael Schilling
Lucke gegen Petry: Der Machtkampf in der AfD ist entschieden - und der Parteigründer hat ihn verloren.
Lucke gegen Petry: Der Machtkampf in der AfD ist entschieden - und der Parteigründer hat ihn verloren. © dpa

Das würden Frauke Petry und ihre Mitstreiter so natürlich nicht unterschreiben. Aber mit dem Abgang von Bernd Lucke und zuvor dem von Ex-Industriemanager Hans-Olaf Henkel ist deutlich geworden, dass die AfD sich von ihrer Gründungsidee, auch und gerade eine Wirtschaftspartei zu sein, verabschiedet hat.

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Als Lucke in seiner letzten Rede die Frage stellt, ob die Partei tatsächlich die Millionen Muslime in Deutschland bewusst ausgrenzen wolle, wird er vom Wahlvolk niedergebuht. Den Jubel erntet später NRW-Landeschef Marcus Pretzell, als er die AfD nicht nur zur Euro-Partei, sondern auch zur, O-Ton, "Pegida-Partei" erklärt.

Begibt sich die AfD auf die Spuren der Republikaner und der DVU? Das wünschen ihr einige: Beide rechten Vorgänger sind nicht mehr auffindbar.

Seit Essen ist die AfD weniger eine Alternative für Deutschland – sondern eher eine Alternative zur NPD.

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