Autofahrer: Von wegen Melkkuh

Der Vize-Chefredakteur der AZ, Georg Thanscheidt, über die wahren Kosten des Autofahrens
Annette Zoch |
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Schwupps – wieder klebt ein Strafzettel unter dem Scheibenwischer. Über eine Million hat es davon in den letzten 25 Jahren in München gegeben. Klicken Sie sich durch die Zahle-Bilderstrecke!
dpa Schwupps – wieder klebt ein Strafzettel unter dem Scheibenwischer. Über eine Million hat es davon in den letzten 25 Jahren in München gegeben. Klicken Sie sich durch die Zahle-Bilderstrecke!

Niemand kassiert gerne einen Strafzettel. Und wenn’s dann doch mal passiert, ist der Ärger groß – in einem allzu menschlichen Reflex sucht man meist die Schuld bei anderen oder versucht, zumindest einen Teil der Verantwortlichkeit von sich auf andere abzuwälzen. Dann ist die – zugegebenermaßen schlechte – Parkplatzsituation in München der Grund dafür, warum man „auch mal“ seinen Wagen im Parkverbot abgestellt hat. Oder der andere ist wirklich im Schneckentempo auf der linken Spur gefahren – wer hätte da nicht rechts überholt?

Sehr beliebt bei einer solchen verkehrspolitischen Übersprungshandlung ist das Argumentationsmuster: Das ist ja reine Beutelschneiderei, neuzeitliches Raubrittertum eben. Schnell landen viele dann bei der Behauptung, die Autofahrer seien ja sowieso die Melkkühe der Nation. Und die Polizei stehe nur deswegen in der Tempo-30-Zone, weil man da eben am meisten verdienen könne. Zwei Behauptungen, die auch durch die ständige Wiederholung nicht richtiger werden.

Denn wenn man die durch das Autofahren entstehenden Schäden den durch Autofahrer entstehende Einnahmen gegenüberstellt, wird klar: Die gut acht Milliarden Euro Kfz-Steuer decken nur ein Bruchteil der Kosten, die der Allgemeinheit aufgebürdet werden. Die schlagen nämlich laut TU Dresden mit 88 Milliarden Euro im Jahr zu Buche. Und da sind die Personenschäden bei Unfällen in Tempo-30- Zonen noch nicht berücksichtigt.

 

 

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