Autoexperte im AZ-Interview: „10000 Jobs bedroht“

Der Der 42-jährige Stephan Bratzel ist Experte für Automobilwirtschaft und Professor am „Center for Automotive“ in Bergisch-Gladbach. Im AZ-Interview spricht er über die GM-Wende und die Pleite der Politik.
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Stephan Bratzel ist Experte für Automobilwirtschaft und Professor am „Center for Automotive
az Stephan Bratzel ist Experte für Automobilwirtschaft und Professor am „Center for Automotive

Der Der 42-jährige Stephan Bratzel ist Experte für Automobilwirtschaft und Professor am „Center for Automotive“ in Bergisch-Gladbach. Im AZ-Interview spricht er über die GM-Wende und die Pleite der Politik.

Herr Bratzel, Hat Sie die Entscheidung überrascht?

Man steht vor einem Scherbenhaufen, aber wirklich überraschend ist das nicht. Wenn ich globaler Player bleiben will wie GM, dann brauche ich ein europäisches Standbein. Zweitens hat Opel die Spritspartechnologie, die GM in Zukunft braucht, und drittens will man sich mit Magna und der russischen Sberbank keinen Konkurrenten schaffen. Wieviel Arbeitsplätze wird das die Opelaner kosten?

Das wird ungefähr genau soviel sein wie bei Magna. Ich schätze so um die 10000.

An welchen Standorten?

Die kleineren Standorte sind gefährdet. Vor allem die Zukunft von Bochum ist fraglich. Rüsselsheim wird erhalten bleiben, bei Eisenach und Kaiserslautern ist das zumindest fraglich.

Kann GM Opel alleine sanieren?

Aus Bordmitteln wohl kaum. Sie hoffen auf Staatsmittel, wie Magna auch.

Kann die Bundesregierung jetzt Milliardenzusagen kassieren, die sie Magna zugesagt haben?

Schwer vorstellbar. Die Bundesregierung hat ja selbst gesagt, dass die Bürgschaften auch für einen anderen Bewerber zur Verfügung stehen.

Hat GM bei einem Poker die Bundesregierung über den Tisch gezogen?

Die alte Bundesregierung hat ihren Handlungsspielraum überschätzt. Man wollte im Wahlkampf Handlungsfähigkeit demonstrieren, die man nicht hatte.

Hat Opel eine Zukunft?

Wenn die Sanierung gelingt, aber das wird nicht einfach. Kosten und Kapazitäten müssen runter.

Die deutschen Gewerkschaften sind entsetzt, die englischen jubeln. Ist das verständlich?

Das Magna-Konzept hätte die deutschen Standorte und die deutschen Arbeitsplätze bevorzugt, jetzt werden die Karten neu gemischt. Ob man deshalb jubeln muss, ist fraglich. Die englischen Strandorte sind nicht gesichert. Interview: mm

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