Auto rammt die Polizei

MÜNCHEN - Zwei Unfälle auf Kreuzungen: Sowohl der Streifenwagen als auch der Rettungswagen waren bei Rot gefahren, wo es zum Zusammenstoß mit Privat-Pkws kam. Vier Menschen wurden verletzt. – allein im Jahr 2007 gab’s 53 Blaulicht-Unfälle.
Innerhalb weniger Stunden kam es am Mittwoch gleich bei zwei Einsätzen von Polizei und Rettungsdienst zu Unfällen. Vier Menschen wurden verletzt. Sowohl der Streifenwagen als auch der Rettungswagen waren bei Rot in eine Kreuzung gefahren, wo es zum Zusammenstoß mit Privat-Pkws kam. Bei der ersten Einsatzfahrt waren drei Polizeibeamte im Streifenwagen mit Martinshorn und Blaulicht auf dem Weg zur Volksgartenstraße in Nymphenburg.
Ein Mann hatte die Polizei alarmiert, weil er sich bedroht fühlte. Der Streifenwagen fuhr auf der Nymphenburger Straße an wartenden Autos vorbei, um die Landshuter Allee zu überqueren. Die Autos, die von links kamen, blieben auf zwei Spuren stehen, um den Streifenwagen vorbei zu lassen – bis auf eine Unternehmensberaterin (26).
Gesamtschaden 30 000 Euro
Sie fuhr in ihrem Toyota frontal in die linke Seite des Polizeifahrzeugs. Die Frau erlitt Prellungen und eine Gehirnerschütterung. Zwei Polizisten wurden leicht verletzt. Gesamtschaden: rund 30 000 Euro. Nur viereinhalb Stunden später eilte ein Rettungsassistent (42) in einem Wagen der Aicher Ambulanz durch die Pfeuferstraße (Untersendling). Er wollte zu einem verletzten Bauarbeiter in die Ganghoferstraße. An der Kreuzung Radlkofer-/Baumgartnerstraße prallte die Front des Krankenwagens gegen das Heck eines VW Tiguan. Der VW schleuderte gegen eine Ampel und einen Bordstein, kippte um und blieb auf dem Dach liegen.
Der Fahrer, ein Systemadministrator (47) wurde leicht verletzt, sein Auto total beschädigt (Schaden: 46 000 Euro). Außerdem beschädigten zwei herunter gefallene Ampeln einen anderen VW. Folgenreiche Unfälle während einer Einsatzfahrt – es passiert immer wieder. Allein bei der Polizei kam es 2007 zu 53 Unfällen.
Keine Details
Heuer wurden bis Ende März 13 Fälle gezählt. Wie oft die Polizisten dabei die Verursacher waren, geht aus diesen Zahlen aber nicht hervor. Eine detaillierte Statistik war gestern nicht zu erhalten. Auch bei der Integrierten Leitstelle, die die Rettungseinsätze koordiniert, gibt es keine detaillierte Aufschlüsselung. Fakt ist, die Einsatzkräfte müssen bei Blaulichtfahrten besonders vorsichtig sein. Gleichzeitig sind die Verkehrsteilnehmer verpflichtet, den Einsatzkräften Vorrang zu gewähren. Verursacht ein Polizist während einen Unfall, muss der Steuerzahler den Schaden zahlen.
Im Fall des Crashs an der Landshuter Allee scheint der Fall für die Polizei klar. Sprecher Markus Dengler: „ Zeugen sagen, dass sich der Polizist vorsichtig an die Kreuzung herantastete.“