Ausländische Investitionen in nordkoreanischem Kaesong geplant
Seoul - Zu den noch offenen Punkten gehören vor allem Details bei der Zollabfertigung, Kommunikationsinfrastruktur, und bei Grenzübertritten.
Im Gespräch sind Chips, die am Körper getragen werden, um künftig flexiblere Anfahrten von Südkorea nach Industrieregion Kaesong zu ermöglichen, meldete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap. Auch Fragen zur Sicherheit der in Nordkorea arbeitenden Südkoreaner seien zu klären, hieß es aus dem Wiedervereinigungsministerium in Seoul. "Wir wollen eine feste Zusage aus Nordkorea", sagte eine Sprecherin.
Südkorea bemüht sich, den Komplex künftig auch für internationale Investoren interessant zu machen. Präsidentin Park Geun Hye hat nach Angaben von Yonhap auf dem G20-Gipfel in Russland bei ihren Kollegen um Investitionen in Industrieregion Kaesong geworben. "Wir planen eine Werbetour für Investoren", bestätigte die südkoreanische Agentur für Außenwirtschaftsförderung. Bisher sei keine ausländische Firma in Industrieregion Kaesong angesiedelt.
Die Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer erklärte, sie würde deutschen Unternehmen keine Investitionen in Industrieregion Kaesong empfehlen. "Eine stabile Situation ist noch abzuwarten", sagte Woo Hoje, der stellvertretende Generalsekretär der Kammer in Seoul. "Wenn Investitionen, dann mit einem südkoreanischen Unternehmen zusammen."
Nach Spannungen in Folge eines dritten nordkoreanischen Atomtests hatte das Regime in Pjöngjang im April unter anderem den Industriepark geschlossen und alle 53 000 Nordkoreaner abgezogen, die dort in südkoreanischen Fabriken arbeiteten. Erst in dieser Woche hatten sich Pjöngjang und Seoul auf eine Wiedereröffnung geeinigt. Der Komplex galt bis zur Schließung als wichtiger Devisenbringer für den verarmten, aber hochgerüsteten Norden. Südkoreanische Betriebe wiederum profitierten von den billigen Arbeitskräften des Nordens.
Wie viele der gut 120 Unternehmen, die in Industrieregion Kaesong bisher produziert haben, in den Park zurückkehren, ist nach Angaben der Behörden noch nicht klar.
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