Aufbau statt Ausbluten

Susanne Stephan, Wirtschaftsredakteurin der AZ, über das griechische Sparprogramm.
Susanne Stephan |
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Hurra, die Griechen haben unterschrieben! Die Frankfurter Börse legte gleich am Montagmorgen zu, so erleichtert waren die Börsianer, dass sich Athen den Vorgaben der Troika gebeugt hat. Löhne werden eingefroren, Renten gekürzt, Verbraucher müssen 23 Prozent Mehrwertsteuer zahlen, und wenn die Vertreter von IWF, EU und EZB durchgesetzt hätten, dass es zur Schulspeisung nur Magermilch geben darf, wäre der Dax womöglich um noch ein paar Punkte mehr gestiegen.

Sollen sie doch bluten, die Griechen – nach diesem Motto verfährt die Welt zurzeit mit Athen. So lassen sich die Hilfspakete besser dem Wahlvolk in den Geberländern verkaufen, so schwinden aber auch die Chancen darauf, dass Griechenland wieder auf die Beine kommt. Die Wirtschaftsleistung schrumpfte 2011 um sechs Prozent, 2012 könnten es sieben Prozent werden. Damit wird es immer unrealistischer, dass Griechenland seine Schulden abtragen kann.

Schon klar, niemand freut sich darüber, dass wir Milliarden für den unsäglichen griechischen Schlendrian zahlen müssen. Aber mal im Ernst, liebe Troika: Wäre ein Aufbau-Programm für Griechenland nicht sinnvoller als das unsägliche Gefeilsche um immer neue Sparziele? Legt ein Investitionsprogramm für das Land auf, dann haben auch unsere Firmen etwas davon – und in Griechenland entstehen zukunftstaugliche Arbeitsplätze und Wertschöpfung, ohne die jegliche Sparerei eh für die Katz’ ist.

 

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