Auf dem Weg zur Demokratie: Tunesier wählen neues Parlament
Tunis - Die Abstimmung ist fast vier Jahre nach den Umstürzen im Arabischen Frühling ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Demokratie. Sie schafft die Voraussetzung dafür, dass das derzeitige Übergangskabinett von einer gewählten Regierung abgelöst werden kann. Aus Angst vor Terroranschlägen militanter Islamisten sind mehr als 70 000 Polizisten und Soldaten im Einsatz.
Es ist die zweite Wahl einer Legislativen seit dem Sturz von Machthaber Zine el Abidine Ben Ali im Jahr 2011. Bei der ersten Abstimmung wurde die islamistische Ennahda stärkste Kraft. Mit der säkularen Allianz Nidaa Tounes gibt es diesmal starke Konkurrenz. Das offizielle Ergebnis wird innerhalb eines Monats erwartet.
Seit Jahresbeginn hat Tunesien eine neue, moderne Verfassung. Bis zum Jahresende wird ein neuer Präsident gewählt. Damit soll der Transformationsprozess in dem nordafrikanischen Land mit rund elf Millionen Einwohnern abgeschlossen sein.