Atomstreit: Der Iran gibt endlich nach
TEHERAN - Erfolg im Tauziehen mit Teheran. Der Iran will das Uran künftig zu waffenuntauglichen Brennstäben im Ausland anreichern lassen. Doch die Skepsis ist noch groß: „Das glauben wir erst, wenn wir es sehen“
Nach jahrelangem Tauziehen hat der Iran offenbar im Atomstreit eingelenkt: Die Präsidenten von Brasilien und der Türkei, Luis da Silva und Recep Tayyip Erdogan, brachten ihren iranischen Kollegen Mahmud Ahmadinedschad dazu, einer Urananreicherung im Ausland zuzustimmen. Dies basiert auf einem Uno-Vorschlag, den Teheran bisher strikt abgelehnt hatte. Er sieht vor, dass der Iran schwach angereichertes Uran in die Türkei liefert und Brennstäbe für Atomkraftwerke zurückbekommt - die nicht bombentauglich sind.
Die westliche Gemeinschaft reagierte allerdings verhalten. „Das glauben wir erst, wenn wir es mit eigenen Augen sehen“, so eine US-Diplomatin. Die EU besteht auf einem Abkommen mit der Internationalen Atomenergiebehörde. Andererseits war die Luft für den Iran eng geworden, weil neue Sanktionen nach dem Abrücken Russlands in Reichweite sind. Deswegen hatte Teheran die befreundeten nicht-ständigen Sicherheitsratsmitglieder Türkei und Brasilien um Vermittlung gebeten.
az
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