Atombehörde untersucht Uranunfall in Frankreich – Folgen unbekannt
PARIS - Drei Tage nach dem Atomunfall in Südfrankreich sind die Folgen für die Bevölkerung und die Umwelt weiterhin nicht bekannt. Die Behörden hatten jedoch betont, dass das Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung gering sei.
Die Behörde für Nuklearsicherheit ASN habe ein Expertenteam zur Atomanlage Tricastin bei Avignon entsandt, sagte eine ASN- Sprecherin am Donnerstag in Paris. Der Urangehalt in zwei betroffenen Wasserläufen hat nach Angaben von ASN schnell abgenommen. Mittlerweile überschreite er nicht mehr den von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Grenzwert. Es müsse aber geprüft werden, ob sich Uran im Flussbett abgelagert habe. Ein unabhängiges Labor wollte am Nachmittag erste Ergebnisse vorlegen.
Die Behörden hatten betont, dass das Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung gering sei. Baden und Fischen und die Bewässerung mit Flusswasser sind in der Region jedoch weiterhin verboten.
Die Umweltorganisation Greenpeace hatte kritisiert, dass die Bevölkerung erst 14 Stunden nach dem Unfall informiert wurde. In der Nacht zu Dienstag waren aus einem undichten Überlaufbecken in der zweitgrößten Atomanlage Frankreichs etwa 18 Kubikmeter Flüssigkeit mit Uran ausgelaufen. Die Kommission für Unabhängige Forschung und Information über Radioaktivität (CRIIRAD) hatte in der Vergangenheit mehrfach auf Unregelmäßigkeiten in der Anlage von Tricastin hingewiesen. (dpa)