Athener Hilfsantrag abgeschickt

Athen verbreitet Optimismus im Schuldenstreit. "Tag für Tag, Stunde um Stunde kommen wir uns näher", sagt der Finanzminister. Jetzt ist es an seinen Kollegen zu prüfen, ob der Athener Vorstoß für eine Einigung mit den Geldgebern taugt.
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Griechenlands Finanzminister Gianis Varoufakis (l.) und Ministerpräsident Alexis Tsipras haben eine Verlängerung des Eurogruppen-Hilfsprogramms beantragt.
dpa Griechenlands Finanzminister Gianis Varoufakis (l.) und Ministerpräsident Alexis Tsipras haben eine Verlängerung des Eurogruppen-Hilfsprogramms beantragt.

Athen/Brüssel - Griechenland hat am Donnerstagmorgen den schon länger angekündigten Brief mit dem Antrag für die Verlängerung der Kredithilfen an die Eurogruppe abgeschickt. Dies sagten Regierungskreise in Athen.

Die Regierung des hoch verschuldeten Landes sucht mit Hochdruck nach einer Lösung für eine Verlängerung der eigentlich Ende Februar auslaufenden Kredithilfen. Der griechische Regierungssprecher Gavriil Sakellarides sagte am Morgen im heimischen Fernsehen: "Unser Ziel ist, das Abkommen bald abzuschließen."

Lesen Sie hier: Schäuble ist in Athen der Buhmann

Am Vorabend hatte sich der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis zuversichtlich gezeigt, dass die Verhandlungen am Freitag erfolgreich abgeschlossen werden können. "Tag für Tag, Stunde um Stunde kommen wir uns näher", sagte Varoufakis am Mittwochabend im griechischen Fernsehen. Nach seinen Worten soll das Dokument sowohl Griechenlands als auch die Wünsche von Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem erfüllen. Am Freitag werde dann die Eurogruppe in einer Telefonkonferenz tagen, sagte Varoufakis.

Offen bleibt zunächst allerdings weiter die wichtigste Frage: Ist die neue Athener Regierung nun auch bereit, im Gegenzug für Hilfskredite die Auflagen der internationalen Geldgeber zu akzeptieren? Ohne ein Einlenken sind die Europartner nicht zu Zugeständnissen an Athen bereit. Die Zeit wird knapp: Am 28. Februar läuft das aktuelle Hilfsprogramm der Europäer aus. Ohne Verlängerung droht Griechenland die Pleite.

Lesen Sie hier: Athen hält Europartner hin: Hilfsantrag erst Donnerstag

Zumal dann auch die Europäische Zentralbank (EZB) den Geldhahn zudrehen könnte. Am Mittwochabend gewährte sie den griechischen Banken zwar noch einmal eine Verlängerung des Notkreditprogramms (ELA) und weitete den Rahmen auf 68,3 Milliarden Euro aus. Wie aus Notenbankkreisen verlautete, läuft das aktuelle ELA-Programm zwei Wochen. Die griechischen Banken brauchen frisches Geld, weil Bürger und Unternehmen wegen der ungewissen Zukunft ihre Konten leerräumen. Die EZB darf aber ELA-Kredite für einen längeren Zeitraum nur gewähren, wenn die Zahlungsfähigkeit des Staates gesichert ist.

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