Assad-Truppen nehmen Protesthochburg ein

Syrische Regierungstruppen haben heute ihre Offensive gegen die Opposition fortgesetzt und nach Angaben von Aktivisten eine weitere Protesthochburg eingenommen.
von  dpa

Kairo - Der Oppositionelle Saleh al-Hamawi sagte der Nachrichtenagentur dpa, dass Soldaten, begleitet von rund 90 Panzern, in die Stadt Hama vorgerückt seien. Dem nächtlichen Beschuss folgten Verhaftungen. Die Zahl der Opfer war zunächst nicht bekannt.

Männer hätten sich im Stadtzentrum ausziehen und in einer Reihe aufstellen müssen, hieß es. Dann seien sie in Bussen an einen unbekannten Ort gebracht worden. Wegen der Medienblockade des Regimes von Präsident Baschar al-Assad sind Meldungen aus Syrien von unabhängiger Seite nur schwer zu überprüfen. In den vergangenen Wochen hat die syrische Armee bereits in dem lange umkämpften Homser Viertel Baba Amro, der Stadt Idlib und Deir as-Saur an der Grenze zum Irak die Kontrolle übernommen.

Erneute Angriffe gab es nach Oppositionsangaben auf die Unruheprovinz Homs. Eine Artilleriegranate habe einen Grenzort im benachbarten Libanon getroffen und einen syrischen Flüchtling getötet. Seit Beginn des Aufstands gegen Assad vor einem Jahr sollen schon mehr als 12 000 Syrer allein in den Libanon geflüchtet sein. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass in dem Zeitraum mehr als 8000 Menschen landesweit getötet wurden.

Im Umland von Damaskus habe es ebenfalls Angriffe auf den Ort Harasta gegeben. In der südlichen Provinz Daraa sei ein Soldat bei einer Attacke von Deserteuren auf ein Militärfahrzeug getötet worden.

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