"Assad ist nicht mehr Präsident"

 Kabarettist Christian "Fonsi" Springer ist wütend auf den Westen und wütend auf Assad
von  Matthias Maus

 

 Viele kennen ihn als „Fonsi“. Doch der Kabarettist Christian Springer ist seit Jahren engagiert in der Hilfe für Syrien: Er ist wütend auf den Westen und wütend auf Assad.

„Mehr als 130 Länder haben die Übergangsregierung anerkannt“ sagt Springer zur AZ: „Also ist Assad nicht mehr Präsident von Syrien. Man sollte ihn entsprechend behandeln.“ Springer ist als studierter Semitiker Orientfachmann seit mehr als 20 Jahren.

Der 48-Jährige belässt es nicht beim Fachkundigen, im Juni brachten er und seine kleine Hilfsorganisation „Orienthelfer e. V.“ fünf Mülllaster und Krankenwagen von München auf den Weg ins zerschossene Aleppo. „Die Gleichgültigkeit bei uns im Westen macht mich wütend“, sagt Springer der AZ:

„Wir streiten uns darum, wer der Gute ist und wer der Böse, dabei ist es ganz einfach: „Wir müssen helfen“, sagt Springer. „Wir machen uns der unterlassenen Hilfeleistung schuldig.“ Er kenne Flüchtlinge, sagt Springer, „die beten jeden Tag um ein Erdbeben“.

Dann, so sagen sie, „dann hätten wir sofort Hilfe, aber wir haben nur einen Krieg“. Hat er nicht Angst, dass seine Hilfsgüter in die falschen Hände geraten:?„Der Kämmerer von Aleppo, der die Mülllaster bekam, hat unter Assad zwölf Jahre in Haft gesessen, der ist unverdächtig“, sagt Springer.

Derzeit bemüht sich der Kabarettist um eine neue Hilfslieferung: „In der Millionenstadt Aleppo gibt es noch zwei Löschzüge.“ sagt er. Feuerwehrautos für ein Land, das lichterloh brennt – Hilfe, die sinnvoll ist. Spendenkonto: Postbank (Giro) Empfänger: Orienthelfer Kontonummer: 46572805 Bankleitzahl: 70010080 mm.

 

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