Arbeit des NSU-Ausschusses geht in den Endspurt
Berlin - "Wir sind auf der Zielgeraden", sagte der Grünen-Obmann Wolfgang Wieland der Nachrichtenagentur dpa in Berlin.
Die Runde will heute in einer internen Beratungssitzung einen ersten großen Teil des mehr als 1000-seitigen Berichts beschließen. Bis Ende August folgt dann die Arbeit an den Schlussfolgerungen des Gremiums. Die Fraktionen wollen gemeinsam und getrennt voneinander Vorschläge machen, welche Konsequenzen aus dem Fall NSU zu ziehen sind.
Am 22. August will der Ausschuss schließlich den gesamten Bericht beschließen und ihn dann an den Bundestag übergeben. Das Parlament berät Anfang September in einer Sondersitzung darüber.
Dem "Nationalsozialistischen Untergrund" (NSU) werden zwischen den Jahren 2000 und 2007 zehn Morde zur Last gelegt - überwiegend an Migranten. Polizei und Nachrichtendienste waren der Bande jahrelang nicht auf die Spur gekommen. Sie flog erst Ende 2011 auf. Der NSU-Ausschuss hatte Anfang 2012 begonnen, die Verbrechen der Terrorzelle und die Ermittlungspannen aufzuarbeiten.
Wieland sagte, der Ausschuss sei auf ein deprimierendes Ausmaß an Versagen und Dilettantismus an verschiedenen Stellen gestoßen. "Wir sind von einer Ohnmacht in die nächste gefallen. Ich hätte das alles nie für möglich gehalten."