Anwalt: Pussy-Riot-Aktivistin aus Russland verschwunden

Der Kreml überwacht regimekritische Russinnen und Russen genau. Trotzdem scheint es nun einer von ihnen gelungen zu sein, aus dem Land zu fliehen - offenbar in der Uniform eines Essen-Lieferdienstes.
dpa |
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Maria Aljochina von der russischen Punkband "Pussy Riot" bei einer Performance im Kulturzentrum DasHaus in Ludwigshafen.
Maria Aljochina von der russischen Punkband "Pussy Riot" bei einer Performance im Kulturzentrum DasHaus in Ludwigshafen. © Uwe Anspach/dpa
Moskau

Die Aktivistin der Punkband Pussy Riot, Maria Aljochina, hat nach Angaben ihres Anwalts trotz polizeilicher Überwachung Russland auf noch unbekanntem Weg verlassen.

Aljochina befinde sich nicht mehr auf russischem Staatsgebiet, sagte ihr Anwalt Daniil Berman am Dienstagabend nach Angaben der Agentur Interfax. Nach unbestätigten Berichten soll sie ihren Wohnort in der Uniform eines Essen-Lieferdienstes verlassen haben.

Die "New York Times" berichtete, dass sich Aljochina inzwischen in Vilnius aufhalte. Sie sei von einem oder einer Bekannten mit einem Auto an die Grenze zu Belarus gebracht worden und habe dann nach etwa einer Woche Litauen erreicht. Weitere Details zum Fluchtverlauf wurden nicht genannt. "Ich bin froh, dass ich es geschafft habe", wurde sie zitiert.

Aljochina geriet zuletzt immer wieder mit der russischen Justiz in Konflikt. Im Zusammenhang mit Aufrufen zu Demonstrationen für den inhaftierten Kremlgegner Alexej Nawalny wurde sie im September des Vorjahres zu einem Jahr Freiheitsbeschränkung verurteilt. So durfte sie ihre Wohnung nachts nicht verlassen. Seit Jahresbeginn wurde sie mehrmals von den Sicherheitsbehörden unter diversen Vorwürfen aufgegriffen.

Aljochina wurde 2012 mit ihrer Bandkollegin Nadeschda Tolokonnikowa zu zwei Jahren Straflager verurteilt. Sie hatte in einer Kirche gegen Präsident Wladimir Putin protestiert.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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