Anschlagspläne? Arabische Passagiere in Amsterdam festgenommen
AMSTERDAM - Auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol sind zwei arabische Passagiere aus den USA unter Terrorverdacht festgenommen worden. Ermittler untersuchen, ob die vermutlich aus dem Jemen stammenden Männer Möglichkeiten für Anschläge auf Passagiermaschinen geprüft haben.
Aufregung auf dem Amsterdamer Flughafen „Schiphol“: Auf Wunsch des US-Heimatschutzministeriums wurden am Dienstag zwei arabische Passagiere aus den USA unter Terrorverdacht festgenommen. Von den vermutlich aus dem Jemen stammenden Männern sei aber keine direkte Gefahr für das Flugzeug ausgegangen, sagte eine Sprecherin der niederländischen Behörde für Terrorismusbekämpfung.
Wie US-Medien berichten, besteht der Verdacht, dass die Männer Möglichkeiten für spätere Terroranschläge auf Flugzeuge erkundet haben. Ihre Namen wurden in den USA mit Ahmed Mohamed Nasser al-Soofi und Hezem al-Murisi angegeben..
Der in Detroit lebende Al-Soofi sei zuvor am Flughafen von Birmingham im US-Bundesstaat Alabama trotz großer Hitze mit dicker, ausgebeulter Kleidung aufgefallen. Bei dem 48-Jährigen habe man 7000 Dollar in bar gefunden und in seinem Koffer mehrere mit Klebeband zusammengebundene Handys und Armbanduhren, ein Teppichmesser und drei große Messer.
Da das Mitführen dieser Gegenstände nicht verboten ist und von den Hunden auch kein Sprengstoff entdeckt wurde, durfte Al Soofi nach Chicago weiterfliegen. Hier traf er den zweiten Verdächtigen, den 37-Jährigen Hezem al-Murisi, der angeblich ebenfalls aus dem Jemen stammt. Gemeinsam traten sie von Chicago aus den Flug nach Amsterdam an – trotz aller Bedenken, Messern und zusammengeklebten Handys.
Während die Männer in der Luft waren, haben es sich die US-Behörden offensichtlich anders überlegt. „Wir haben die niederländischen Behörden von den verdächtigen Gegenständen in Kenntnis gesetzt", hieß es weiter. Nach der Landung in Amsterdam, wo nach einem versuchten Anschlag erst in diesem Jahr die Sicherheitsvorkehrungen verschärft wurden, erfolgte schließlich der Zugriff.
Ob am Flughafen „Schiphol“ jedoch tatsächlich Terrorgefahr bestand und ob die beiden Männer einen Anschlag vorbereiteten, ist noch unklar. Einige Medien spekulieren bereits, der Zwischenfall könnte sich als ein zwar ungewöhnliches, jedoch harmloses Missverständnis erweisen.
Ein Mann, der sich als Al Soofis Cousin ausgab, sagte der „New York Times“, der Inhalt des Gepäcks seines Verwandten sei für ihn nicht ungewöhnlich. Er vermute, Al Soofi habe seinen Freunden und Angehörigen zu Hause im Jemen Handys und Medizin mitbringen wollen und die Mitbringsel praktischerweise für den jeweiligen Adressaten zusammengeschnürt: „Wie das bei uns Sitte ist.“
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