Anschlagsdrohung: Polizei prüft islamistischen Hintergrund

Die Offenburger Polizei geht nach den Anschlagsdrohungen auf eine Diskothek von einem möglichen islamistischen Hintergrund aus. Gegen einen 22-Jährigen wurde Haftbefehl erlassen.
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Nach den Anschlagsdrohungen in Offenburg prüft die Polizei einen islamistischen Hintergrund.
dpa Nach den Anschlagsdrohungen in Offenburg prüft die Polizei einen islamistischen Hintergrund.

Offenburg - Nach der Androhung eines Anschlags auf eine Diskothek in Offenburg gehen die Ermittler von einem möglichen islamistischen Hintergrund aus. Dies habe die Auswertung des Chat-Verlaufs im Internet ergeben, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.

Der in Offenburg festgenommene Tatverdächtige bestreite die Vorwürfe, erklärte die Staatsanwaltschaft. Ein Richter erließ Haftbefehl gegen den 22-Jährigen aus der islamisch geprägten russischen Teilrepublik Tschetschenien.

Psychische Auffälligkeiten

Der Verdächtige sei in der Vergangenheit wegen Kleinkriminalität aufgefallen, nicht aber durch Straftaten mit islamistischem Hintergrund, hieß es. Dem Mann wird vorgeworfen, im Internet einen Anschlag auf eine Diskothek in Offenburg angekündigt zu haben. Die Ermittler waren darauf aufmerksam geworden und hatten in der Nacht zum Sonntag mit einem Großeinsatz reagiert.

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Einzelheiten zu dem Verdächtigen wollte die Polizei auf Anfrage nicht nennen. Ermittelt werde wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten, hieß es. Die Hintergründe für die Drohungen seien wegen psychischer Auffälligkeiten des 22-Jährigen schwer einzuschätzen. Waffen oder andere Gegenstände, die mit der Drohung in Verbindung stünden, seien bei ihm nicht gefunden worden.

Ankündigung über Facebook?

Die Ermittler hatten am Samstag Hinweise darauf bekommen, dass in einem Internet-Chat Äußerungen zu einem Anschlag gemacht wurden. Die Polizei ließ eine Diskothek räumen und schickte zahlreiche Beamte los. Vor allem im Bereich der Offenburger Discos, auf Zufahrtsstraßen sowie im Stadtgebiet wurden Polizeipräsenz und Kontrollen deutlich erhöht. Die Bundespolizei verstärkte die Fahndungsmaßnahmen an den Grenzübergängen zu Frankreich und an Bahnhöfen.

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Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur waren die Äußerungen auf einem russischsprachigen Facebook-Portal veröffentlicht worden. Zudem wurde dort demnach ein Video von zwei Verdächtigen eingestellt, die mit dem Anschlag drohen und wiederholt "Allahu akbar", arabisch für "Gott ist groß", schrien. Der Festgenommene lebte demnach zuletzt in Straßburg. Die Polizei wollte dies auf Anfrage nicht bestätigen.

Ein weiterer Tatverdächtiger, der kurzzeitig festgenommen worden war, wurde wieder freigelassen. Er hatte den Angaben zufolge nichts mit der Anschlagsdrohung zu tun.

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