Angela Merkel, die ganz normale Touristin

Die Kanzlerin macht Sightseeing und besucht die weltberühmten Hagia Sophia in Istanbul und die blaue Moschee. Am zweiten Tag ihrer Türkeireise setzt Angela Merkel auf ein entspanntes Ausflugsprogramm.
von  Abendzeitung
"Dürfen Frauen beim Beten hier eigentlich auch nach vorne kommen", will Angela Merkel in der blauen Moschee wissen
"Dürfen Frauen beim Beten hier eigentlich auch nach vorne kommen", will Angela Merkel in der blauen Moschee wissen © dpa

ISTANBUL - Die Kanzlerin macht Sightseeing und besucht die weltberühmten Hagia Sophia in Istanbul und die blaue Moschee. Am zweiten Tag ihrer Türkeireise setzt Bundeskanzlerin Angela Merkel auf ein entspanntes Ausflugsprogramm.

Am zweiten Tag ihrer Türkei-Visite ist Bundeskanzlerin Angela Merkel zunächst einmal ganz Touristin: Umringt von japanischen Besuchergruppen bestaunt Bundeskanzlerin Angela Merkel die imposanten Kuppeln der weltberühmten Hagia Sophia in Istanbul. Dann geht’s weiter zur Blauen Moschee gleich gegenüber. In Puschen schreitet Merkel mit dem Mufti der Provinz Istanbul über den dicken Teppichboden, hört zu, murmelt „Mhm“ und „Ach so“, stellt Fragen. Ob die Frauen beim Beten nicht nach vorne gehen dürfen, will sie wissen. Der Mufti weicht aus, aber die protestantische Pastorentochter lässt nicht locker. „Was würden Sie machen, wenn doch mal eine Frau mal nach vorne kommt? Wegschicken?“ hakt sie nach. Das komme zwar nicht vor, aber wenn doch, wäre es kein Problem“, sagt der Geistliche. Merkel grinst. Ihr Gesicht sagt: „Na bitte, geht doch.“

Den Tag begonnen hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Deutschen Schule Istanbul. 82 Prozent der 800 Mädchen und Jungen dort sind Türken, 18 Prozent Doppelstaatler. „Ihr seid ein bisschen nervös, oder?“, sagt der Gast aus Berlin zu den Kindern. „Braucht ihr aber nicht, ich bin ja ein ganz normaler Menschen.“

Harte politische Gespräche sind in Istanbul nicht angesagt. Bereits am Montag in Ankara hatten sich Merkel und Premier Recep Tayyip Erdogan um eine gute Atmosphäre bemüht: „Die Stimmung war ausgesprochen freundlich und von Aufeinanderzugehen geprägt“, berichtet der grüne Bundestagsabgeordnete Manuel Sarrazin, der Mitglied im Merkel-Tross ist, der AZ. Dennoch sei die türkische Seite noch immer „tief enttäuscht“, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel lieber von einer „privilegierten Partnerschaft“ als vom EU-Beitritt Ankaras spreche.jox

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.