Kommentar

Andere beneiden uns um unseren Föderalismus

Vize-Chefredakteur Thomas Müller über die Bund-Länder-Fragen.
von  Thomas Müller

Angela Merkel ist entschlossen, all die Rest-Autorität, die ihr im Spätherbst ihrer Kanzlerschaft noch geblieben ist, in die Waagschale zu legen. Wobei Machtdemonstrationen sonst ja gar nicht zu ihrem Regierungsstil gehören.

Genervt von pubertierenden Anwandlungen

Klar, sie ist von den Muskelspielen der Länder und von pubertierenden Anwandlungen einzelner Wahlkämpfer genervt. Verständlich. Fraglich allerdings, was es bringen soll, wenn der Bund, wie es Merkel vorschwebt (und ihr die Grünen eilfertig beispringen), einheitliche Regeln wie etwa eine bundesweit geltende Ausgangssperre vorschreibt - auch wenn das Infektionsgeschehen in den Bundeländern eben sehr unterschiedlich ist. Nochmal: Andere beneiden uns um unseren Föderalismus. Merkel kann gerne mal die Franzosen fragen.

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