Amnesty gegen Boykott der Fußball-EM in Ukraine

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hält den von der EU-Kommission angekündigten Boykott der Fußball-Europameisterschaft in der Ukraine für falsch.
dpa |
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Berlin - Seine Organisation rufe generell nicht zum Boykott solcher Veranstaltungen auf, sagte der Generalsekretär von Amnesty-Deutschland, Wolfgang Grenz, "Handelsblatt Online". "Aber Politiker und Sportfunktionäre, die in die Ukraine reisen, müssen die Gelegenheit nutzen, um auf die schweren Menschenrechtsverletzungen aufmerksam zu machen und von der ukrainischen Regierung einen besseren Menschenrechtsschutz fordern."

Dabei dürfe es nicht nur um die inhaftierte Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko gehen. "Es gibt Berichte über Folter zur Erpressung von Geständnissen", wer Polizeiübergriffe oder Korruption anprangere, werde teils mit konstruierten Anschuldigungen überzogen und mit Gewalt bedroht, sagte Grenz weiter.

Die EU-Kommission hatte angekündigt, dass ihre 27 Mitglieder den Spielen in der Ukraine fernbleiben werden. FIFA-Präsident Joseph Blatter hatte das scharf kritisiert. "Bevor sie von Boykott sprechen, sollte man sich überlegen, was das nach sich zieht", sagte der Chef des Fußball-Weltverbandes (FIFA). "Die EM muss durchgeführt werden, wo sie ist."

Eine Verlegung der EM-Fußballspiele aus der Ukraine wäre auch aus Sicht der Bundesregierung nicht sinnvoll. Regierungssprecher Steffen Seibert schrieb am Donnerstagabend im Kurznachrichtendienst Twitter: "Der UKR die Spiele wegzunehmen, ist keine Lösung." Die Entscheidung, ob deutsche Regierungsmitglieder Spiele in der Ukraine boykottieren, hängt auch von der weiteren Entwicklung ab, wie Seibert deutlich machte.

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