Altkanzler feiert Olympia in Peking

Der frühere Bundeskanzler Schröder hat sich für einen verstärkten Dialog mit China ausgesprochen. Indirekt kritisierte der SPD-Politiker die Politik seiner Nachfolgerin Merkel, die nicht in die chinesische Hauptstadt reisen will.
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Anders als seine Nachfolgerin nimmt Schröder an der Olympia-Eröffnung teil
dpa Anders als seine Nachfolgerin nimmt Schröder an der Olympia-Eröffnung teil

Der frühere Bundeskanzler Schröder hat sich für einen verstärkten Dialog mit China ausgesprochen. Indirekt kritisierte der SPD-Politiker die Politik seiner Nachfolgerin Merkel, die nicht in die chinesische Hauptstadt reisen will.

Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder will nach einem Bericht der «Zeit» an der Eröffnung der Olympischen Spiele am 8. August in Peking teilnehmen. Das habe ein Sprecher Schröders bestätigt, meldete die Zeitung am Dienstag. Zuvor hatten Kanzlerin Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundespräsident Horst Köhler angekündigt, nicht an der Eröffnung der Sommerspiele teilnehmen zu wollen.

In einem Namensartikel für das Wochenblatt warb Schröder für einen verstärkten Dialog mit China und forderte unter Verweis auf die Modernisierungserfolge: «Wir sollten dem Land Respekt zollen.» «Deutschland könnte von allen europäischen Staaten den größten Einfluss in China haben», schrieb Schröder laut «Zeit».

Schröder gegen «Rituale» bei Menschenrechten

Alle, die China kennen würden, wüssten jedoch, «dass wir dieses Ziel nicht durch öffentliche Anklage Chinas, sondern nur durch vertrauensvolle Zusammenarbeit erreichen werden. Mein Eindruck ist, dass wir in Deutschland unsere eigenen Möglichkeiten nicht ausreichend nutzen, um an der Öffnung und Modernisierung Chinas mitzuwirken.» Kritik äußert Schröder auch an «Ritualen» beim Thema Menschenrechte. «Mir war als Bundeskanzler daran gelegen, dass wir als Modernisierungspartner die chinesische Regierung unterstützen, aber nicht im Sinne einer Belehrung und einer Bloßstellung der chinesischen Gesprächspartner, sondern durch eine Hilfestellung beim Aufbau von Rechtstaatlichkeit», schrieb der frühere Bundeskanzler. Er habe daher «auf ritualisierte, symbolhafte und nur für die deutsche Öffentlichkeit gedachte Aktivitäten verzichtet. Sie mögen für Nichtregierungsorganisationen angemessen sein, für staatliches Handeln und für die außenpolitisch Verantwortlichen sind sie es nicht.»(AP/dpa)

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