Alles hat seinen Preis
München - Klar ist das praktisch: Ein paar Klicks im Internet, und schon ist das Weihnachtspaket für die gesammelte Familie zusammengestellt. Dann nur noch an der Packstation abholen und fertig. Man spart sich das Gedrängel auf den Rolltreppen, das Schwitzen in überhitzten Geschäften, das Dauer-Gedudel von „Last Christmas“.
Doch unsere Konsumentscheidungen haben immer Auswirkungen auf unsere Umwelt. Wollen wir wirklich, dass es irgendwann keine Buchläden mehr zum Stöbern gibt? Keinen Schuhladen, in dem man sofort spürt, dass der schicke Stiefel an der Ferse ziemlich kneift? Keinen Spielwarenladen, in dem Kinder erwartungsvoll an Lego-Kisten rütteln können?
Eins ist klar: Der Online-Handel lässt sich nicht mehr zurückholen. Und zu viel Nostalgie ist auch fehl am Platz – wir fahren ja auch nicht mehr in Droschken herum und telegraphieren aus der Sommerfrische. Aber wir müssen uns bewusst machen, dass die Billig- und Bequem-Mentalität, mit denen uns die Internet-Giganten locken, ihren Preis hat. Nämlich unter Umständen schlechte Bezahlung, miese Arbeitsbedingungen, undurchsichtige Firmenpolitik. Bei international operierenden Großkonzernen ist es ungleich schwieriger, auf faire Löhne, geregelte Arbeitszeiten und betriebliche Mitbestimmung zu pochen. Das ist aber kein Grund, es gar nicht erst zu versuchen. Und der Kunde kann mithelfen: indem er nicht bei fiesen Firmen kauft.