Alleinherrschaft für die CSU
MÜNCHEN - Die Christsozialen sind wieder im Aufwind mit 46 Prozent. Damit hätten sie die absolute Mehrheit zurück. Nur Seehofer kommt bei den Bayern nicht an – dafür aber die schwarze Frauen-Riege.
Wie ein Mantra murmelt Horst Seehofer bei jeder Gelegenheit: „Alles wird gut!“ Zumindest für seine CSU. Die ist nach schwerem Liebesentzug bei den Wählern im Aufwind und könnte im Freistaat wieder alleine regieren - mit 46 Prozent.
Dagegen werden die Bayern mit ihrem Ministerpräsidenten einfach nicht warm: Abgeschlagen auf Platz 10 muss Seehofer sich sogar noch von Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger (9) toppen lassen. Liebling aller ist? Natürlich mit ganz großem Abstand Karl-Theodor zu Guttenberg. Nach ihm schlägt das weiß-blaue Herz für einen Roten: Münchens OB-Christian Ude. Das ergab eine Infratest-dimap-Umfrage für „Kontrovers“, das Politmagazin des Bayerischen Fernsehens.
In Häppchen bekommt Seehofer die Umfrage gestern in Kreuth serviert. Morgens, als Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier zu Gast bei den Landtagsabgeordneten ist, wird dem Ministerpräsidenten der Zettel mit den 46 Prozent hereingereicht. Sein Gesicht verwandelt sich in ein einziges Strahlen. Fraktionschef Georg Schmid verkündet die Zahlen.
SPD und Grüne liegen mit jeweils 17 Prozent gleich auf. Die FDP käme auf sechs Prozent. Die Freien Wähler wären mit vier Prozent wieder draußen, die Linken mit ebenfalls vier Prozent nicht drin. Applaus bricht aus. „Jetzt trink ma an Sekt“, schlagen Abgeordnete vor. Seehofer sieht sich persönlich bestätigt. „Ja“, sagt er, natürlich liege „die Hauptverantwortung für Wahlergebnisse, Umfragen und Resultate“ bei ihm.
Die Sympathiewerte der Bayern-Politiker dringen erst am Nachmittag nach Kreuth. Und da wird für Seehofer nichts mehr gut. Nicht die Männer, sondern die CSU- Frauen-Riege punktet: Landtagspräsidentin Barbara Stamm (3), Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (4), Justizministerin Beate Merk (5), Sozialministerin Christine Haderthauer (6). Auch Innenminister Joachim Herrmann (7) und Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (8) mögen die Bayern lieber als Seehofer.
In Ungnade sind die Liberalen: Der erste, Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch, kommt auf Platz 17. Vorletzte (Platz 27) wird Bayerns FDP-Chefin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger.
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