Alexander Gauland gesteht: AfD braucht Populismus

Alexander Gauland überrascht in einem Interview. Offen gesteht der Parteiboss, was die AfD seit Jahren verneint: dass die sogenannte Alternative für Deutschland populistische Inhalte brauche - eine Spitze gegen Frauke Petry inklusive.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
AfD-Spitzenkandidat zur Bundestagswahl 2017: Alexander Gauland.
imago AfD-Spitzenkandidat zur Bundestagswahl 2017: Alexander Gauland.

München - Die AfD hat sich lange gegen das Populismus-Etikett gewehrt - jetzt steht sie dazu. Parteichef Alexander Gauland sagte der Deutschen Presse-Agentur auf die Frage, wie bedeutend seine Rolle in der Partei sei: "Die AfD braucht diese populistischen Inhalte, da ist das Gesicht sekundär."

Spitze gegen Lucke und Petry

Alle, die sich für unersetzlich gehalten hätten, seien eines Besseren belehrt worden. So sei es den früheren Parteivorsitzenden Bernd Lucke und Frauke Petry ergangen, und "auch für mich gilt das". Das sei auch gut so. "Denn in meinem Alter ist die Verweilzeit in der Politik auch keine Frage von Jahrzehnten mehr", sagte der 76-jährige AfD-Chef, der zusammen mit Alice Weidel die Bundestagsfraktion der sogenannten Alternative für Deutschland leitet.

Der ehemalige Partei-Vize war Anfang Dezember auf einem Parteitag im dritten Wahlgang zum Co-Vorsitzenden neben Jörg Meuthen gewählt worden. In den ersten zwei Wahlgängen hatte es einen Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem als gemäßigt geltenden Georg Pazderski und der vom rechtsnationalen Flügel unterstützten Doris von Sayn-Wittgenstein gegeben.

Gauland: "Musste eingreifen"

Gauland erklärte nun rückblickend, die Überraschungskandidatin habe "eine Rede gehalten, mit der sie die Seele der Partei berührt hat". Er habe sich erst entschlossen zu kandidieren, als deutlich geworden sei, "dass es in der Partei eine Gruppe gibt, die mit dieser Frau an der Parteispitze nicht glücklich gewesen wäre". Er sagte: "Mir war klar, dass jetzt einer eingreifen muss, damit die Partei nicht in zwei Lager zerfällt." Die Kandidatin aus Schleswig-Holstein hatte in ihrer Rede unter anderem erklärt: "Die Deutschen sind in ihrer Geschichte immer stark gewesen, wenn sie einig waren."

Lesen Sie hier: Die Linke will sich Wettlauf mit AfD verweigern

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.